Bundesrat Stenographisches Protokoll 699. Sitzung / Seite 68

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läuft, oder – das wissen wir nicht – er stößt die Operation „Minerva“ an, deren Ergebnis das genaue Gegenteil von dem gewesen wäre, was der oberösterreichische Landtag gefordert hat und was nach Meinung des Herrn Landeshauptmannes, wie er uns heute erklärt hat, das Richtige ist.

Das sind also schon zumindest zwei dieser vielen Hände, und ein paar andere, habe ich den Verdacht, stecken noch in irgendwelchen Taschen.

Meine Damen und Herren! Es war zugegebenermaßen ein Randthema dieser Dring­lichen Anfrage, aber wir haben erneut und unter Berufungen auf Antworten, die der Herr Finanzminister gegeben hat, klare Anfragen zu seiner finanziellen Gebarung ge­stellt. Es ist in der Geschichte der Republik einmalig, dass ein Finanzminister, der die Bankenaufsicht führt, sich von Banken Beträge – ich will jetzt das Wort Honorare nicht in den Mund nehmen – für Vorträge überweisen lässt, auf welches Konto auch immer. Diese Republik hat viele Finanzminister aus unterschiedlichen Parteien gehabt. Man­che waren Sozialdemokraten, viele waren auch von der ÖVP, aber keiner ist auf die Idee gekommen, solche Gegengeschäfte zu initiieren.

Ich habe mir das Taferl, das eine Neuinterpretation der Initialen des Herrn Finanz­ministers beinhaltet (eine Tafel mit der Aufschrift „KH geh“! vorweisend), mitgenom­men, aber ich gebe zu ... (Ruf bei den Freiheitlichen: Das habt ihr im Nationalrat schon gehabt! Dass Ihnen nichts Neues einfällt?!) – Aber, Herr Kollege! Machen Sie sich keine Sorgen: Dieser Slogan wird weiter auf der Tagesordnung bleiben.

Mein Problem besteht darin, dass ich nicht weiß, ob ich es Ihnen zeigen soll, denn da wohnen naturgemäß zwei Herzen in meiner Brust: Jeder Tag KHG schadet dieser Re­gierung, aber jeder Tag KHG schadet auch diesem Land. Und wenn ich mich ent­scheiden muss, ob ich dieser Regierung oder diesem Land schaden will, dann ent­scheide ich mich doch dafür, das Land zu beschützen, und daher halte ich es jetzt noch einmal hoch (besagte Tafel in die Höhe haltend), und es wird so lange aufrecht bleiben, bis – wie der Herr Staatssekretär das ja bereits tut – Kollege Finz seine Partei davon überzeugt hat, dass er es ohnehin auch kann. (Beifall bei der SPÖ.)

17.04

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall. Die Debatte ist geschlossen.

Es liegt ein Antrag der Bundesräte Kraml, Kolleginnen und Kollegen auf Fassung einer Entschließung betreffend Absicherung des Industriestandortes Österreich durch Ver­bleib der ÖIAG als Kernaktionär vor.

Ich lasse über diesen Entschließungsantrag abstimmen.

Es ist namentliche Abstimmung verlangt worden. Da dieses Verlangen von fünf Bun­desräten gestellt wurde, ist eine solche namentliche Abstimmung durchzuführen. Ich gehe daher so vor.

Im Sinne des § 55 Abs. 5 erfolgt die Stimmabgabe nach Aufruf durch die Schriftführung in alphabetischer Reihenfolge mündlich mit „Ja“ oder „Nein“. Ich ersuche nunmehr die Schriftführung um den Aufruf der Bundesräte in alphabetischer Reihenfolge.

(Über Namensaufruf durch die Schriftführerin Kainz und den Schriftführer Hager ge­ben die Bundesrätinnen und Bundesräte mündlich ihr Abstimmungsverhalten be­kannt.)

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Die Stimmabgabe ist beendet. Ich bitte, die Stimmen auszuzählen, und unterbreche die Sitzung.

(Die Sitzung wird um 17.09 Uhr unterbrochen und um 17.15 Uhr wieder aufge­nom­men.)

 


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