BundesratStenographisches Protokoll700. Sitzung / Seite 201

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gibt, sondern da muss wirklich einmal überlegt werden, wie es möglich ist, dass davon auch Nachhilfelehrer bezahlt werden können. Für mich war es kein Problem, es ist selbstverständlich für mich eine Aufgabe, in dieses Kind, in diesen Jugendlichen zu investieren.

Abschließend möchte ich sagen: Ich glaube, dass das ein ganz, ganz wichtiger Schritt ist, und ich bin froh, dass es ihn gibt. Sie sind dankbar, sie sind herzlich, wir werden es vielleicht auch schaffen, manche von diesen Integrationsschülern zu einem Wettbe­werb zu bringen, denn „nicht die Vollkommenen brauchen unsere Liebe, sondern die Unvollkommenen“ – das hat schon Oscar Wilde gesagt –, und das ist unsere Aufgabe! (Allgemeiner Beifall.)

13.08

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächste Rednerin ist Frau Bundesrätin Kerschbaum. Ich erteile ihr das Wort.

 


13.08

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Frau Kollegin, ich bin auch nicht voll­kommen; ich hoffe, ich brauche deswegen keine Hilfe. – Auch die vierte Partei ist sich einig: Es ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Es gibt allerdings noch ein paar Probleme, das ist vorhin schon angesprochen worden. Das Problem ist die Finanzie­rung der Berufsschule; ich weiß nicht, wie weit das schon geklärt ist. Behinderte brauchen einfach neben einer normalen Berufsschule gewisse besondere Einrich­tungen, vielleicht auch Stützlehrer und Begleitlehrer. Meines Wissens hat Frau Bun­des­minister Gehrer gesagt, das sei nicht im Bildungsbudget drinnen. Ich hoffe, dass sie diese Aussage noch dahin gehend modifiziert, dass das finanziert wird.

Es ist also ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, und es gibt noch einige Proble­me im Bereich der Behinderten. Ein frommer Wunsch wäre zum Beispiel, dass der Bund seine Einstellungsverpflichtungen für Behinderte in allen Ministerien erfüllt und dass man die Gebärdensprache endlich auch offiziell anerkennt. (Beifall bei den Grü­nen und der SPÖ.)

13.09

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Ich erteile nun Herrn Bundesminister Dr. Martin Bar­tenstein das Wort.

 


13.09

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Herr Präsident! Meine Damen und Herren des Bundesrates! Ich möchte mich den Dankes- und Zustim­mungsworten anschließen. Es ist besonders erfreulich gewesen, dass im Nationalrat schlussendlich alle vier Fraktionen zu einer gemeinsamen Beschlussfassung gefunden haben. Es ist das, wie schon gesagt wurde, ein Thema, das ohne große Mühe aus dem politischen Streit herausgehalten werden kann, und dies ist auch gelungen.

Ich meine, dass es eine schöne Fortsetzung dessen ist, was an Integration von jungen Menschen in unserem Bildungssystem in den letzten Jahren gelungen ist. Wir begeben uns jetzt in Richtung Schnittstelle zwischen der schulischen Ausbildung und dem Be­rufs­leben. Wenn es nun für ein Potential von insgesamt rund 2 000 Jugendlichen pro Jahr die Möglichkeit des Erwerbs einer Teilqualifikation oder auch einer vollen beruf­lichen Qualifikation durch eine um bis zu zwei Jahre verlängerte Lehrzeit gibt, dann finde ich das erfreulich, denn das ist wichtig und richtig.

Es ist, sehr verehrte Frau Bundesrätin – sie ist jetzt nicht mehr da –, natürlich auch ein Kostenfaktor. Deswegen war das Bildungsressort dasjenige, das in Sachen Berufs-


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