selbst bei größtem Optimismus nicht zu erhoffen gewagt haben. Wir sind heute in der Situation, dass die Landwirtschaftsschulen Schüler abweisen müssen.
Gerade aufgrund der angesprochenen Aspekte, auf Grund der globalen breiten Bildung, die dort den jungen Leuten, auch wenn sie nur das erste Schuljahr absolvieren, vermittelt wird – und wir müssen natürlich danach trachten, in weiterer Folge den zweiten und dritten Jahrgang auszubauen; ich denke dabei besonders an die Mädchenschulen, wenn man die Bereiche Ökologie, Ernährung, Qualität der Lebensmittel berücksichtigt –, haben wir dort ein gewaltiges Potential, sodass gerade die zukünftigen Generationen, die Mädchen, die Frauen wirklich breit und fundamentiert ausgebildet werden können. (Bundesrätin Kerschbaum: Und Männer!) Und ich bin überzeugt davon, dass das gepaart mit der Ausbildung in den Burschenschulen große Bedeutung für die Zukunft haben wird, für die Vernetzung im ländlichen Raum.
Es wird viel über den ländlichen Raum gesprochen. Wir haben in der Diskussion über den ländlichen Raum jedoch erleben müssen, wie manchmal am Thema ländlicher Raum vorbeigegangen wurde. Unwidersprochen bleibt eine funktionierende kleinstrukurierte bäuerliche Landwirtschaft das Rückgrat des ländlichen Raumes, und es muss uns gelingen, auch in der Gesamtbevölkerung ein Verständnis dafür zu schaffen.
Da wir heute schon die Umweltthematik angesprochen haben, Frau Kollegin Kerschaum: Ich denke, es wird bei den regionalen Arbeitsplätzen wesentlich davon abhängen, inwieweit es uns gelingt, die Produkte vor Ort zu finalisieren, sodass wir die Nahrungsreisläufe einengen. Ich habe mir am Montag, als ich von der Ausschusssitzung nach Hause gefahren bin, das „Hobby“ geleistet und auf dieser Strecke von 250 Kilometern nur jene Fernzüge, die ich überholt habe, gezählt, die mit Lebensmitteln unterwegs waen. Die neueste Gruppe kommt dabei anscheinend aus Deutschland, die fahren mit den neuesten Scania-Modellen, 14 gleiche neue Lastzüge, „LM – Partner des Lebensittelhandels“.
Mir ist völlig klar, dass den Urproduzenten, sprich Bäuerinnen und Bauern, für das Proukt relativ wenig übrig bleibt, wenn dazwischen fünf verschiedene Parteien verdienen wollen. Ich glaube, es ist gerade aus umweltpolitischer Sicht unverantwortlich, wenn international die Produkte kreuz und quer herumgefahren und mit Stabilisatoren und Haltbarmachern durchsetzt werden, nur um sie aus wirtschaftlichen Gründen möglichst lange lagern und transportieren zu können.
Deshalb meine ich, dass dieses Schulsystem eine noch wesentlich größere Bedeutung bekommen wird. Die Ernährungsagentur mit einem Umwelt- und Lebensminister Pröll wird eine zentrale Rolle für den ländlichen Raum spielen. Ich lade alle dazu ein, bei dieser Diskussion mitzumachen und für den ländlichen Raum dabei wirklich das Beste herauszuholen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrat Todt: Dürfen wir dann auch nichts mehr exportieren?)
Da ich das Rednerpult noch nicht verlassen habe, möchte ich noch Folgendes sagen (Bundesrat Binna: Ist das eine tatsächliche Berichtigung?): Herr Kollege Todt! Wenn die Sorge um die Konsumenten – und die Konsumenten sollen wirklich das Beste bekommen, noch dazu jene Konsumenten, die Wert auf Regionalität legen (Bundesrat Konecny: Das war nicht der Zwischenruf!), jene Konsumenten, die Wert darauf legen, dass die Landschaft gepflegt wird – angesprochen wurde, so darf ich, Herr Kollege, ... (Bundesrat Todt: Es geht mir darum, was wir exportieren dürfen und mit was?) – Du brauchst mir die Wirtschaft nicht zu erklären (Bundesrat Todt: Mit was transportieren wir das?), denn dann geht es dir so wie Herrn Kollegen Konecny, der mir hier (Bundesrat Todt: Ich hätte gerne gewusst, mit was wir transportieren dürfen!) die Geschäftsordnung erklären wollte. Der Unterschied zwischen einem Professor und einem Bauern ist, dass ein Bauer seine Arbeit mit einer Selbstverständlichkeit macht und sich
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