Bundesrat Stenographisches Protokoll 701. Sitzung / Seite 15

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser: Sehr geehrte Frau Bundes­rätin! Ich darf Ihnen sagen, dass wir auf das, was wir mit der Privatisierung der Voest erreicht haben, stolz sind. (Lebhafte ironische Heiterkeit bei der SPÖ. – Bundesrat Kraml: Super!) – Sie wollen es vielleicht nicht hören, meine Damen und Herren von der SPÖ, aber Faktum ist, dass während Ihrer Regierungszeit (Bundesrat Gasteiger: Einen Bauchfleck seid ihr gelandet! – Bundesrat Manfred Gruber: Peinlich! Genauso peinlich wie die Gehälter!) sozialdemokratische Bundeskanzler und sozialdemokra­tische Finanzminister dafür verantwortlich waren, dass die Voest riesige Zuschüsse der Steuerzahler gebraucht hat. Die Voest war jahrzehntelang ein Verlustunternehmen. (Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler.) In Ihrer Verantwortung liegt es, dass tausende Arbeitsplätze verloren gegangen sind. (Neuerlicher Zwischenruf des Bundes­rates Manfred Gruber.)

Und Sie wissen wahrscheinlich, dass es ein Bundeskanzler Vranitzky und ein Bundes­finanzminister Klima waren, die unter ihrer Verantwortung die Teilprivatisierung der Voest beschlossen haben, weil sie gewusst haben (anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ – Ruf bei der ÖVP: Zuhören! – Präsident Ager gibt das Glockenzeichen – Bun­desrat Manfred Gruber: Sie waren an der Sanierung nicht beteiligt!), dass die Teilpri­vatisierung der einzige Weg war, um die Voest auf Erfolgskurs zu bringen. (Bundesrat Manfred Gruber: Sie waren nicht daran beteiligt! Sie verkaufen Familiensilber!)

Wir haben nichts anderes gemacht, als diesen erfolgreichen Weg der Teilprivatisierung fortzusetzen, und zwar in Richtung einer Vollprivatisierung. Wenn Sie sich ansehen, was da herausgekommen ist, dann sehen Sie, es ist eine österreichische Lösung, die wir erreichen konnten, meine Damen und Herren, und zwar insofern ... (Bundesrat Manfred Gruber: Eine ÖVP-Lösung!) – Vielleicht sind Sie dagegen, aber wir haben erreichen können, dass die Mitarbeiter stärker am Unternehmen beteiligt sind, als Sie selbst es jemals geschafft haben! (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrat Manfred Gruber: Dagegen haben wir nichts!)

Das heißt: Uns ist die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen ein großes Anliegen! Heute liegen bereits 10,3 Prozent der Aktien in der Mitarbeiterstiftung, etwas, das diese Bundesregierung umgesetzt hat und unter Vorgängerregierungen nicht mög­lich war. (Bundesrat Gasteiger: Verscherbelt habt ihr den Rest!)

Sie wissen, dass die ÖIAG weiterhin die Stimmrechte für die Umtauschanleihe hält; das heißt: 15 Prozent werden im Stimmrecht weiterhin von der ÖIAG ausgeübt. Damit haben wir bereits eine österreichische Kernaktionärsstruktur – Mitarbeiter: 10,3 Pro­zent, ÖIAG: 15 Prozent – von 25,3 Prozent! Darüber hinaus wissen Sie auch, dass 23 Prozent der Aktien bei einer Gruppe von oberösterreichischen Investoren, die ein langfristiges Engagement angekündigt haben und damit zur Nachhaltigkeit der österrei­chischen Kernaktionärsstruktur beitragen, liegen. (Bundesrat Gasteiger: Das schauen wir uns an, wie langfristig das ist, das Engagement!)

 


In Summe, meine Damen und Herren, liegen zurzeit in etwa 66 Prozent der Voest-Aktien in österreichischer Hand, daher kann man Folgendes festhalten: Wir haben einen starken oberösterreichischen Kern, wir haben die Mehrheit der Aktien in österrei­chischer Hand, und insofern können Sie sicher sein, die Voest bleibt österreichisch! (Bundesrat Gasteiger: Garantieren Sie, dass die nicht verkauft werden?) Die Entschei­dungszentrale bleibt in Österreich (Bundesrat Manfred Gruber: Sie streuen den Leuten Sand in die Augen!), Forschung und Entwicklung bleiben in Österreich, also eine Lösung, die für die Mitarbeiter sehr positiv ist und für die Zukunft des Unternehmens richtig und wichtig war! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Bundesrates Ing. Franz Gruber. – Bundesrat Gasteiger: Rede keinen Blödsinn, Gruber! – Bundesrat Ing. Franz Gruber – in Richtung SPÖ –: Die Leute belogen habt ihr! – Bundesrat Fasching: Wieder einmal!)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite