Bundesrat Stenographisches Protokoll 701. Sitzung / Seite 100

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fünf, sechs oder sieben werden es in etwa sein. (Bundesrat Konecny: Prognostisch hast auf jeden Fall Recht!) Ich denke, die größte Wahrscheinlichkeit sind etwa sechs Dringliche zu diesem Thema.

Der Anlass verbindet die letzte Dringliche zu diesem Thema mit der heutigen. Erinnern wir uns: Bei der letzten Dringlichen ging es um einen österreichischen Rechnungshof-Rohbericht! Der Anlass für diese heutige Dringliche ist ein Bericht des deutschen Bun­desrechnungshofes, der aber auch ein Rohbericht ist. (Zwischenruf der Bundesrätin Auer.) – Frau Kollegin, ich komme noch darauf zu sprechen!

Während es bei der letzten Sitzung unklar geblieben ist – es gab einige Verdächtigun­gen und Anschuldigungen –, wo denn diese undichte Stelle gewesen sein könnte, ist es heute ganz klar: Die Veröffentlichung des Rohberichtes des deutschen Rechnungs­hofes internetmäßig und damit weltweit ging vom Pressedienst der Sozialdemokra­tischen Partei Österreichs aus. Er wurde der Presse angekündigt. Ich zitiere: Der An­frage angeschlossen ist der vollständige Bericht des deutschen Rechnungshofes über den Sachstand des Rüstungsvorhabens Eurofighter. – Zitatende. Diese Pressemel­dung, datiert mit 23. September dieses Jahres, kommt vom Geschäftsführenden Klub­obmann Cap. Das heißt, dass die sozialdemokratische Partei Österreichs die volle Verantwortung dafür übernimmt, dass in das Internet ... (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Die SPÖ übernimmt die Verantwortung für die Veröffentlichung des Rechnungshof-Rohberichtes des deutschen Rechnungshofes, auf dem klar steht: Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch. (Bundesrat Manfred Gruber: Das ist auf dem österreichi­schen auch draufgestanden, und die ÖVP hat ihn weitergegeben!) Zweitens ist dieser Bericht urheberrechtlich geschützt. Eine Veröffentlichung ist nicht zulässig. (Bundesrat Manfred Gruber: Kehren Sie vor der eigenen Tür!)

Ich stelle nur fest, dass es diesmal klar ist, von welcher Seite die Veröffentlichung kommt. (Bundesrat Manfred Gruber: Kehren Sie vor der eigenen Tür! Den österreichi­schen Rohbericht haben Sie selbst ins Internet gestellt! Eine befreundete Firma hat es ins Internet gestellt! Aber nur die positiven Seiten des Rechnungshofberichts! Sie haben nicht einmal den Mut gehabt, den ganzen Bericht hineinzustellen!)

Kehren Sie vor der eigenen Tür! Melden Sie sich, Herr Kollege, zu Wort, dann können Sie Co-Referate halten. Auf einen Zwischenruf gehe ich sehr gerne ein, aber Co-Refe­rate sind meiner Meinung nach zu viel. (Bundesrat Manfred Gruber: Weil du nichts dazu sagen kannst!) Man versteht diese Zwischenrufe sehr schlecht.

Tatsache ist – das ist beweisbar –: Auf der Homepage der SPÖ war der Rohbericht des deutschen Rechnungshofes vom 23. bis 24. September zu lesen, er wurde dann wieder entfernt, weil man draufgekommen ist, dass es offenbar nicht rechtens war.

Das passt auch zu der Sache, dass ein vertraulicher Rechnungshof-Unterausschuss­bericht vom SPÖ-Abgeordneten Kräuter veröffentlicht wurde. Auch das passt richtig dazu. Das dürfte offenbar die neue Strategie der sozialdemokratischen Fraktion sein.

Jede Partei soll es machen, wie Sie es will. Ich halte diese Sache für nicht gut, denn ein Rohbericht ist, wie ich das letzte Mal schon gesagt habe, dazu da, dass man Dinge, die auffallen, feststellt, und dann hat der Betroffene das Recht, zu diesen fest­gestellten Mängeln oder sonst etwas eine Stellungnahme abzugeben. Diese Stellung­nahme wurde abgegeben.

Kollege Schennach! Ich habe auch eine Liste von Argumenten des deutschen Bundes­ministeriums für Verteidigung zum Bericht da. Sie haben einiges zitiert, und ich darf daher auch einiges beziehungsweise ganz weniges zitieren. Es geht vor allem – das wurde beanstandet – um die Leistungsfähigkeit des Eurofighters. Es sind wenige Prototypen in der Testphase, und wenn man in einer Testphase ist, dann sind die


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