Bundesrat Stenographisches Protokoll 702. Sitzung / Seite 24

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ein Jahr verlängert. Wir bräuchten dann all diese Diskussionen nicht. Aber diese Even­tualität – meine Damen und Herren, ich muss das so sagen – hat man leider vergessen oder nicht berücksichtigt, und deshalb sind wir heute in einer schwierigen Situation.

Umso mehr freue ich mich, dass es den die Parteigrenzen überschreitenden Schul­terschluss in dieser Frage gibt, weil wir alles tun müssen, um unsere Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen eines nicht mehr zumutbaren Transits zu schützen und diesen abzuwehren.

Wir werden, sollte es nicht mehr gelingen, eine taugliche Lösung mit der EU zu finden, innerstaatlich alle Maßnahmen, die es zu treffen gilt und die rechtlich möglich sind – natürlich innerhalb des EU-Rechts –, ergreifen. Ich kann Ihnen sagen, dass ich gleich gestern – Herr Bundeskanzler, auch dir darf ich das mitteilen – auf Grund der Bespre­chung mit den Landeshauptleuten und der Besprechung mit den Chefs der Oppo­si­tionsparteien und unserer Nachbesprechung noch bis 24 Uhr mit meinen Mitarbeitern alle Maßnahmen eingeleitet habe, die wir besprochen haben: dass die ASFINAG-Mitar­beiter ausgebildet werden, um die Kontrollen durchzuführen, dass geschaut wird, wo es Parkplätze gibt, bereits Pläne verlangt werden, um Kontrollen durchführen zu kön­nen, Infrastrukturen zu prüfen, um eventuell Beschränkungen vorzunehmen, zu prüfen, wie es rechtlich, juristisch mit Nachtfahrverboten ausschaut, und Ähnliches mehr.

Ich meine, es ist ein Gebot der Stunde oder die verdammte Pflicht eines österreichi­schen Politikers, jetzt der EU zu sagen: Wenn du uns nicht hilfst, dann greifen wir zu dem Mittel, das immer noch stimmt und da heißt: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott! – Wir werden uns zu helfen wissen, wir werden jedenfalls alles tun. (Beifall bei den Frei­heitlichen und der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Der Herr Bundeskanzler hat schon gesagt, dass wir uns in einer Investitionsoffensive befinden. Ich habe zu Recht nach schwierigen Verhand­lun­gen mit dem Herrn Finanzminister das Jahr 2003 als das „Jahr des Straßenbaus“ aus­rufen können. Noch nie wurde so viel in den Ausbau des hochrangigen Straßennetzes in­vestiert. Wir investieren über die ASFINAG jährlich über 1 Milliarde € – für ein kleines Land wie Österreich mit einem bescheidenen hochrangigen Straßennetz im Vergleich zu den Nachbarländern Italien und Deutschland eine enorm hohe Summe. Diese Sum­me wird in den nächsten Jahren noch steigen, das wurde schon gesagt.

Ich bin deshalb als Infrastrukturminister sehr froh, dass der Straßenausbau gesichert ist, natürlich mit Maß und Ziel, insbesondere auch im Sinne der Erhöhung der Sicher­heit, etwa wenn es darum geht, an den neuralgischen Punkten Verbesserungen vorzu­nehmen, etwa in Kärnten, in der Steiermark, in Salzburg und in Tirol die einröhrigen Gegenverkehrstunnel in zweiröhrige umzubauen, mit vier Spuren, damit nicht nur der Verkehr dort flüssiger abgewickelt werden kann, sodass die Staus, über die wir wö­chen­tlich im Radio hören, insbesondere in der Urlaubszeit, der Vergangenheit ange­hören, sondern auch die Sicherheit erhöht werden kann.

Ich habe überhaupt, meine Damen und Herren, das Thema Sicherheit zu einem Schwerpunkt innerhalb meiner Verkehrspolitik als Bundesminister gemacht. Es gibt Arbeitsgruppen, die alles tun, beginnend bei der Reform des Führerscheins bis hin zum Ausbau und der Verbesserung der Infrastruktur, um schreckliche Unfälle und Todes­fälle zu vermeiden.

Das Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten auf Österreichs Straßen – letztes Jahr wa­ren es 956 – bis zum Jahr 2010 um die Hälfte zu reduzieren.

Damit Sie einen Vergleich haben – Benchmarking ist ja heute in –: In den 15 EU-Staa­ten sterben jährlich 42 000 Menschen auf der Straße. Wenn man das auf den Tag um­rechnet, kommt man auf täglich 116 Menschen! Meine Damen und Herren! Wir neh-


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