Warum wir uns heute nach deutlichem Zögern doch bereit erklärt haben, diesen gemeinsamen Entschließungsantrag zu unterstützen und mitzutragen, hängt damit zusammen, dass hier noch einmal ein gemeinsames Zeichen aller politischen Parteien gegenüber dem Europäischen Parlament und dem Rat gesetzt werden soll.
Aber – das sei hier klar und unmissverständlich festgehalten – diese gemeinsame Entschließung ist eine Minimalentschließung, eine Entschließung, wie sie die diversen Landtage, der Nationalrat und der Bundesrat bereits in der Vergangenheit des Öfteren gefasst haben. Jede dieser Entschließungen bedarf einer Konkretisierung, nämlich einer nationalen Konkretisierung, und es geht nicht darum, zu sagen, dass ein LKW aus Italien oder ein LKW aus Deutschland stinkt und ein österreichischer LKW gut riecht. Wir müssen einmal von dieser Verlogenheit der Diskussion wegkommen und sagen:
Der LKW – egal, woher er kommt, ob aus Italien, aus Österreich, Deutschland oder aus einem anderen Land – stellt eine unzumutbare Belastung für die Menschen und für die Natur dar!
Es geht dabei nicht nur um die Alpenkorridore, das sage ich jetzt als Tiroler ganz bewusst dazu, sondern es geht vor allem auch um die Entwicklung im Osten, um die EU-Erweiterung und die Probleme, die auf den Osten damit zukommen.
Zu dieser gemeinsamen Entschließung, dieser Minimalentschließung in Richtung Brüssel seien einige Maßnahmen, die notwendig sind, zu Protokoll zu geben, Maßnahmen, die vor allem innerstaatlich zu setzen sind. Diese hat Herr Minister Gorbach gemeinsam mit den Ländern in den nächsten Wochen und Monaten dringendst umzusetzen.
Dazu gehören zunächst die zeitlichen und sektoralen LKW-Fahrverbote auf der Grundlage der StVO und des Immissionsschutzgesetzes-Luft; weiters Tempolimits und Überholverbote, eine Verbesserung der Umsetzung des Immissionsschutzgesetzes, insbesondere durch die Verdichtung der Messstellen. – All das sind Forderungen, meine Damen und Herren, die seit Jahren auf dem Tisch liegen.
Nachdem das Fiasko unseres Transitvertrages immer deutlicher wird, stellt sich natürlich die Frage: Warum haben wir denn innerösterreichisch unsere Glaubwürdigkeit nicht erhöht?
Ein weiterer Punkt ist: keine Begünstigungen des LKWs mehr gegenüber der Schiene durch Steuersenkungen, Steuernachlässe, durch Querfinanzierung etwa im Versicherungsbereich. – All das wurde zugelassen! Unsere Verhandlungsposition gegenüber den anderen Mitgliedsländern wird nur dadurch gestärkt. Wir haben auch unsere Verhandlungsposition in der Frage Atomtechnologie dadurch gestärkt, indem wir damals ein fertiges Atomkraftwerk abgelehnt haben. Das hat uns Glaubwürdigkeit verschafft. In der Verkehrspolitik stehen diese Maßnahmen, die uns jene Glaubwürdigkeit auch gegenüber Europa zukommen hätten lassen, innerstaatlich noch aus.
Nächster Punkt: beschleunigte Realisierung eines bundesweiten dichten Netzes, ausreichend dimensioniert und mit dem nötigen Personal versehene LKW-Kontrollstellen in Zusammenarbeit mit den Ländern. – Ja, warum weigert sich denn Tirol, nur eine einzige Kontrollstelle einzurichten?
Weiters: Mittel der TEN-Finanzierung und weitere EU-Förderungsinstrumentarien nur mehr für ökologische Verkehrsträger wie die Bahn. – Herr Kollege Kneifel kann Ihnen sagen, welch große ökologische Bedeutung die Wasserstraße hat, die wir nützen sollten.
Klima- und Umweltprüfung für den Generalverkehrsplan, tatsächliche Bevorrangung von Schienenprojekten sind weitere Maßnahmen. – Ich glaube nicht, dass wir alle jetzt
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