13.32
Bundesrätin Ilse Giesinger (ÖVP, Vorarlberg): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Ich denke, dass dieser Tagesordnungspunkt nahtlos an die letzte Entschließung und an die letzten Wortmeldungen anschließt.
Es ist
gut, dass die Menschheit immer sensibler gegenüber der Umwelt wird. Tatsache
ist auch, dass die Luft beziehungsweise das Wasser bei einer eventuellen
Verschmutzung keine Grenzen kennt. Tatsache ist jedoch auch, dass sich die
Erde und die Menschen weiterentwickeln sowie verändern, und gerade deshalb ist
es notwendig, sorgsam mit unserer Umwelt umzugehen.
Ziel
dieses Protokolls ist die Verpflichtung, generell die Emissionen von Blei,
Kadmium und Quecksilber zu reduzieren, für verschiedene Anlagen wie zum
Beispiel Metallerzeugung, Abfallverbrennung und so weiter bestimmte
Emissionsgrenzwerte einzuhalten sowie verpflichtende Beschränkungen, wie zum
Beispiel Bleigehalt von Benzin, Quecksilbergehalt von Batterien und so weiter,
einzuhalten.
Weiters
ist nach diesem Protokoll ein Emissionsverzeichnis nach bestimmten Kriterien zu
führen. Auch der gegenseitige Informations- und Technologieaustausch ist vorgesehen
sowie die Förderung von Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.
Nach
Ablauf von fünf Jahren nach In-Kraft-Treten kann jede Vertragspartei zurücktreten.
Es ist
auch erwiesen, dass durch verschiedene Schwermetalle akute und chronische
gesundheitliche Schäden entstehen können, unter anderem Missbildungen, Stoffwechselprobleme,
Störungen des zentralen Nervensystems sowie nach neuesten Erkenntnissen auch
Depressionen und so weiter.
In
Österreich ist festgestellt worden, dass erhöhte Belastungen durch Blei und Kadmium
auch dort gefunden wurden, wo lokale Verursacher keine Rolle spielen. Daher
sind der Beitritt der osteuropäischen Staaten wie Tschechien, Slowakei und
Rumänien zum Protokoll und die Emissionsminderungen in diesen Staaten positiv
und führen längerfristig zu einer verringerten Belastung in Österreich. Bisher
sind bereits 16 Staaten diesem Protokoll beigetreten, unter anderen die
Schweiz, USA, Norwegen, Schweden, die Europäische Gemeinschaft; Deutschland ist
am 30. September dieses Jahres beigetreten.
Erfreulich
ist, dass in Österreich bereits sehr früh Maßnahmen für Schwermetalle festgelegt
wurden, zum Beispiel bleifreies Benzin, Emissionsbegrenzungen bei verschiedenen
Anlagen, Verbot beziehungsweise Beschränkung von Kadmium in Farben und
Kunststoffen, Quecksilber in Batterien und so weiter. So sind zum Beispiel die
Bleiemissionen seit 1985 um 96 Prozent zurückgegangen, und die
Kadmium- und Quecksilberemissionen um mehr als zwei Drittel. Daher steht in
der Regierungsvorlage, dass keine finanziellen Auswirkungen zu erwarten sind.
Außerdem hat Österreich bereits durch ähnliche Abkommen Emissionsbilanzen und
Berichtspflichten seit vielen Jahren erfüllt.
Allerdings
möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, dass für die Wirtschaft durch den
Beitritt Österreichs zu diesem Protokoll sehr wohl zusätzliche Kosten entstehen
können. Diese Kosten sind jedoch leider nicht angeführt – dies möchte ich
nebenbei erwähnen.
Durch den
Beitritt Österreichs zu diesem Protokoll besteht allerdings auch die Chance,
Alternativen in diesem Bereich zu finden, da der gegenseitige Informations- und
Technologieaustausch auch vorgesehen ist.
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