Bundesrat Stenographisches Protokoll 703. Sitzung / Seite 41

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dierenden in die regelmäßige Evaluierung der Lehre und der Lehrenden, Mitbestim­mung bei allen für die Studierenden wichtigen Entscheidungen, Integration von Stu­dierenden und Studienvertretern der Fachhochschulen und Fachhochschul-Studien­gänge in die Österreichische Hochschülerschaft, eine wesentliche Erhöhung des Frauenanteils an den Fachhochschulen – dazu eine entsprechende Strategie –, finan­zielle Anreize für Fachhochschulträger, die vermehrt berufsbegleitende Studiengänge anbieten, flexible Fachhochschul-Studiengänge unter Nutzung neuer Medien, um be­rufstätigen Studierenden die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie zu erleich­tern, mittelfristige Erhöhung der Zahl der Studierenden mit atypischem Zugang – also jener Studierenden ohne Matura – zumindest auf 15 Prozent und langfristig auf 20 Pro­zent, Informationsoffensive in den Berufsschulen, Lehrgänge zur Berufsreifeprüfung, Einrichtung von Förderstrukturen für Fachhochschul-Studierende mit atypischer Reife­prüfung und so weiter.

All das wollen wir, um ein ordentliches Fachhochschul-Studiengesetz zu etablieren. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

10.42

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Hösele. – Bitte.

 


10.42

Bundesrat Herwig Hösele (ÖVP, Steiermark): Frau Vizepräsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich denke, wir brauchen kein ordentliches Gesetz zu etablieren, wir brauchen keinen Entschließungsantrag, denn das Gesetz ist ein ordentliches Gesetz, ist ein sehr gutes Gesetz, das die Weiterentwicklung einer Erfolgsstory, die im Gesamten gesehen unbestritten ist, sicherstellt. Viele der von Ihnen angesprochenen Maßnahmen werden ohnehin und zum richtigen Zeitpunkt gesetzt.

Ich habe mir die Debattenbeiträge zu diesem Gesetz im Nationalrat durchgelesen. SPÖ und Grüne haben auch – gleich wie die Abgeordneten der Koalitionsfraktionen – festgestellt: Erfolgsgeschichte mit kleinen Einschränkungen, aber doch – so Broukal –, oder etwa – so Grünewald –: Erfolgsgeschichte.

Um alle Fakten dazu zu illustrieren, ist jetzt nicht unbedingt die Zeit, aber einige Punkte möchte ich doch anführen. Es ist eine Erfolgsstory seit 1994, seit 1995 mit großem Erfolg und viel Engagement betreut von der Frau Bundesministerin, mit – verzeih bitte diesen Ausdruck, aber ich empfinde es so – sehr liebevoller und mütterlicher Zuwen­dung betreut, und es ist eine wirkliche Erfolgsstory!

136 Fachhochschul-Studienlehrgänge mit 21 000 Studierenden. Man darf jetzt davon nicht nur den Prozentsatz der Frauen als Beispiel anführen, sondern muss die absolu­ten Zahlen heranziehen. Die Steigerung des Frauenanteiles bei den Fachhochschulen ist sogar noch größer als im gesamtuniversitären Kontext. Wir haben mittlerweile mehr weibliche Studierende als männliche Studierende an den österreichischen Hoch­schulen insgesamt. Das möchte ich schon in aller Deutlichkeit festhalten.

2 377 Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschulen im Jahr 2002. – Eine Studie hat ergeben, dass 80 Prozent dieser Absolventinnen und Absolventen sich wie­der für das Studium entscheiden würden. Das ist ein über dem europäischen Durch­schnitt liegender Wert und zeigt, wie sehr dieses Studium angenommen wird und welch grundsätzliche Zufriedenheit über die berufliche Integration und die Einlösung der Erwartungshaltung der Studierenden damit verbunden ist.

Es steht eindeutig fest: Fachhochschul-Studienlehrgänge bieten eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Berufsausbildung auf Hochschulniveau, die erfreulicher-


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