Bundesrat Stenographisches Protokoll 703. Sitzung / Seite 48

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höherer Schulen, beruflicher Schulen, in ein höheres Semester der Fachhochschule einsteigen können. Ich glaube, die jungen Menschen schaffen es. Sie sind gut gebildet, und man soll diese gute Bildung, die sie haben, anerkennen.

Wir werden den weiteren Ausbau der Fachhochschule aber mit Fingerspitzengefühl vorantreiben. Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass in den technischen Studiengängen eine gewisse Sättigung erreicht ist. Wir müssen sehr genau evaluieren: Was sind neue Studiengänge? Was sind moderne Studiengänge, die wir anbieten wollen?, und wir müssen mit der Qualitätssicherung all diese Fragen beantworten: Welche Studien­gänge? Wie viele Studierende? Welche Berufsaussichten? Welche Berufsfelder ent­wickeln sich in der Zukunft, auf die wir die jungen Menschen vorbereiten wollen?

Meine Damen und Herren! Wir werden auch – und das wird der Politik nicht erspart bleiben – sehr ernsthaft und mit großem Fingerspitzengefühl diskutieren müssen, ob Quantität Qualität garantiert – das heißt, ob der ständige weitere Ausbau die Qualität sichert, das heißt, ob ständig mehr Mittel die Qualität sichern. Österreich liegt mit den Ausgaben für Bildung in Europa im Spitzenfeld. Wir müssen schauen, dass wir diese Mittel effizient einsetzen! – Das ist unsere Aufgabe!

Was ich ganz sicher nicht machen werde, ist, eine neue zentrale Steuerung – was dür­fen Universitäten, was dürfen Fachhochschulen? – einrichten. Es ist in jedem Gesetz genau festgelegt, welchen Aufgabenbereich die Angebote im tertiären Bereich haben. Die Universitäten bilden die jungen Menschen auf wissenschaftlicher Basis für ein großes Berufsfeld aus, das ist also eine berufliche Vorbildung. Die Fachhochschulen bieten eine Berufsausbildung mit wissenschaftlicher Basis, aber auf ein genau definier­tes Berufsbild hin ausgerichtet, sie bieten also eine Berufsausbildung und eine wissen­schaftliche Berufsvorbildung. Ich glaube, dass das die Bereiche sind, in denen sich die Universitäten und die Fachhochschulen, wie es im Gesetz steht, bewegen müssen.

Abschließend: Natürlich müssen wir gerade im Bildungsbereich immer wieder neue Herausforderungen annehmen. Ich habe deswegen das Projekt „klasse Zukunft“ ins Leben gerufen, in dem 30 Bereiche definiert sind, in welchen wir die Qualität noch verbessern müssen. Ich bitte alle im politischen Bereich Tätigen, uns dabei zu helfen, denn eines ist schon klar: Wir wollen nicht zufrieden sein, sondern wir wollen weiter­entwickeln, wir wollen verbessern. Es gibt ja den schönen Spruch: Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein! Wir sind derzeit gut. Unsere Lehrer und Lehre­rinnen sind gut, die Bildungseinrichtungen sind gut – wir müssen uns aber trotzdem ständig weiterentwickeln, damit wir auch in Zukunft gut sind, und ich bitte Sie um die Unterstützung dafür. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.14

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.

Weitere Wortmeldungen hiezu liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Es ist dies nicht der Fall. Die Debatte ist geschlos­sen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Auch das ist nicht der Fall.

Die Abstimmung über die vorliegenden Beschlüsse des Nationalrates erfolgt getrennt.

Wir kommen daher zuerst zur Abstimmung über den Beschluss des Nationalrates vom 12. November 2003 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über Fachhochschul-Studiengänge geändert wird.

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein


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