Bundesrat Stenographisches Protokoll 703. Sitzung / Seite 158

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18.40

Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Herr Präsident! Frau Staatssek­retärin! Kolleginnen und Kollegen! Bevor ich auf das Thema eingehe, möchte ich noch zur Dringlichen Anfrage betreffend den Tierschutz folgende Bemerkung machen: Ich finde es ausgesprochen zweckmäßig, bevor ein Gesetz ein solches wird, also zu einer Gesetzesinitiative eine Debatte abzuhalten. Das erspart uns manchmal andere Novel­len. (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Jetzt zum vorgesehenen Thema Familie: Dazu gehören Generationen und Konsumen­tenschutz. Ich finde es ... (Bundesrat Ing. Franz Gruber: ... das System Prinz­horn ...!) – Ja, du hast Recht, wie immer. – Wenn 4,8 Milliarden €, rund 70 Milliarden Schilling, für Familie, Generationen und Konsumentenschutz ausgegeben worden sind, erwartet man sich natürlich, dass auch Großes passiert. Ich kann Ihnen sagen, Kolle­ginnen und Kollegen, ich meine, es passiert Großes.

Dieses Geld wird gut angelegt, wird unseren Familien gegeben. Ich darf das aufglie­dern: 4,8 Milliarden € wurden 2003 in den Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen einge­zahlt. Als Familienbeihilfen wurden 2 Milliarden € ausbezahlt, für das Kinderbetreu­ungsgeld inklusive Zuschuss wurden 864 Millionen € ausbezahlt. Der Pensionsbeitrag wurde mit 130,8 Millionen € beglichen, die Krankenversicherung mit 72 Millionen € und so weiter. In den Händen der Frau Staatssekretärin wird das Geld nicht nur verwaltet, sondern auch gut verwaltet. Darüber müssen wir sehr froh sein. (Beifall bei den Frei­heitlichen und der ÖVP.)

Das Gleiche gilt natürlich auch für die Jugendförderung, welche mit 6,7 Millionen € ver­anschlagt wurde, und die Basisförderung für die Jugendorganisationen mit 2,6 Millio­nen €. Aber das ist nicht das, was ich im Besonderen sagen möchte.

Vielmehr möchte ich mich dagegen aussprechen, wenn behauptet wird, dass sich die Familie in der Krise befindet. Sie ist nicht in der Krise, zum Glück hat das auch nie­mand hier behauptet. Aber es hat der Stellenwert einer notifizierten Ehe, sei es vor dem Altar oder am Standesamt, etwas an Bedeutung verloren. Die Kernfamilie besteht jedoch weiter: Das sind Mutter, Vater, Kind, Kinder. Wir müssen bedauern, dass es zu wenige Kernfamilien gibt, Familien also, die den Anspruch Vater, Mutter und Kinder darstellen.

Die Zahl der kinderlosen Paare nimmt zu. Ich kann nur hoffen, dass manche von ihnen noch zu Kindern kommen. Speziell wenn man alt ist, wird einem manches abgehen. Da wir heute schon darauf hingewiesen haben, dass der eine oder andere in einem Pfle­geheim ist, so ist es betrüblich, wenn ihn niemand besuchen kommt. Wer soll ihn denn besuchen kommen, wenn nicht die eigenen Angehörigen? Wie man merkt, kommt auch die eine oder andere Gesundheitsstaatssekretärin nicht zu Besuch. (Bundesrat Bieringer schaut fragend.) – Pardon, Stadträtin! Entschuldigung! Die Gesundheits-stadträtin kommt nicht zu Besuch. Ich danke für das erschreckte Innehalten von Freund Bieringer. Danke vielmals! Genau so ist es gemeint.

Dass Frauen im Durchschnitt nur 1,34 Kinder haben, sei beklagt, aber trotzdem sind Mütter immer noch die Hauptbetreuungspersonen für Kinder und widmen sich auch ihren Kindern. Das ist die traditionelle Rollenverteilung. Das kam von meinem Vorred­ner Todt ein bisschen unglücklich. Du hast ein bisschen unglücklich formuliert, dass Frauen keinen Job haben. – Ja, aber ist es nicht Aufgabe genug, im Haushalt für die Familie tätig zu sein? Ja, das ist eine Aufgabe! (Bundesrätin Auer: Dann sollen aber die Männer ...! Ist es nicht Aufgabe, Vater zu sein?) Wenn eine Frau andere Tätig­keiten nebenbei noch zustande bekommt, kann man nur sagen: Prima! Auch das ist eine Doppelaufgabe. Aber grundsätzlich ist es Aufgabe einer Frau, Mutter zu sein und zu Hause zu sein. (Zwischenrufe.)

 


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