Drückt man das
aber in Form von Statistiken aus, dann geht das in diesem Land ein Stück unter!
Zu diesen
offiziellen Zahlen kommt außerdem eine erhebliche Zahl an Menschen dazu, die
sich sozusagen hinter diesen Statistiken verstecken: Selbstverständlich wollen
diese sich nicht verstecken, aber dadurch, wie man Statistiken erstellt, wird
geschickt geregelt, was als arbeitslos gewertet wird und was nicht, und
letztlich gelten alle als nicht arbeitslos, die sich in
Schulungsmaßnahmen befinden, sei es zur Berufsorientierung, sei es zur
Qualifizierung. Als nicht arbeitslos gelten auch all jene, die zum Beispiel die
Schule abgeschlossen haben und sich noch nicht beim AMS gemeldet haben, und es
fallen auch die Wiedereinsteigerinnen darunter, die zwar Arbeit suchen, sich
aber nicht beim AMS gemeldet haben, weil sie nicht anspruchsberechtigt sind.
Die Aufzählung
jener, die von den offiziellen Statistiken nicht erfasst sind, kann bis zu
jenen Akademikerinnen und Akademikern fortgesetzt werden, die ihr Studium abgeschlossen
haben, keinen Job haben und sich auch nicht beim AMS melden. Wie wir gehört
haben, nimmt auch diese Zahl zu. – Es ist dies die „versteckte Arbeitslosigkeit“.
Es gibt auch noch
einen zweiten Bereich, der in der Fachliteratur als der Bereich der „discouraged
workers“ bezeichnet wird. Das sind sozusagen die Entmutigten. Ein guter Teil
davon sind jene Menschen, die zum Klientel der älteren Arbeitslosen gehören. – Auch diese sind nicht von den Statistiken
erfasst. Sie können aber sicher sein, dass es sich hiebei um eine beträchtliche
Zahl an Betroffenen handelt!
Was sind denn die
Gründe für diese Steigerung der Arbeitslosigkeit in diesem Land? – Es wird immer wieder auf die
Globalisierung, die internationale Konjunkturlage und so weiter verwiesen.
Dennoch ist klar – und das zeigen auch die wissenschaftliche Literatur und die Analysen der
Wirtschaftsdaten der letzten 30 Jahre –, dass man sehr wohl agieren und nicht nur
reagieren kann. Und wenn man nur reagiert, dann muss man zumindest frühzeitig
und nicht zu spät entsprechende Maßnahmen setzen, wie es in diesem Land
geschieht. Man muss auf die eingebrochene Konjunktur rechtzeitig entsprechend
reagieren, denn es genügt nicht, wenn man verspätet ein Konglomerat von
Maßnahmen setzt, die unter dem Schlagwort „Wachstumspaket“ zusammengefasst
werden, meiner Meinung nach aber diesen Namen nicht verdienen.
Angemessene
Maßnahmen bestünden meiner Meinung nach auch in der Anhebung der Investitionen
in den Bereichen Bildung, Forschung und Qualifikation. Natürlich kann man auch
Anreize für Klein- und Mittelunternehmungen setzen, entsprechende Investitionen
zu tätigen, welche dann auch die Schaffung von Arbeitsplätzen zur Folge haben.
Besonders
betroffen macht in diesem Zusammenhang die Thematik der Jugendarbeitslosigkeit.
Gestern war im Wirtschaftsteil der „Presse“ zu lesen, dass der Bundesanteil an
den AMS-Mitteln jetzt wiederum um 50 Millionen gekürzt wird. Im Gesetz
steht jetzt zwar, dass man für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
20 Millionen mehr aufwenden will, was in dieser Situation jedoch ein
Tropfen auf den heißen Stein ist. Sie müssen sich einmal vorstellen: Zum
jetzigen Zeitpunkt sind gut 39 000 junge Menschen im Alter zwischen 15 und
25 Jahren in diesem Land arbeitslos!
In diesem
geschätzten Gremium befinden sich einige Herren, die Bürgermeister sind, und
Gott sei Dank auch eine Dame, die Bürgermeisterin ist. (Bundesrätin Schlaffer: Hier
ist noch eine!) Verzeihung! Es sind zwei. Ich bitte vielmals um
Entschuldigung! (Bundesrat Kraml: Nein, es sind drei!) Stellen
Sie sich einmal vor, dass Sie Chefin oder Chef einer solchen Gemeinde sind! Es
geht hier durchaus um Größenordnungen wie jene der Städte Dornbirn und Steyr!
In diesem Bereich bedarf es eines umfassenden Maßnahmenpakets!
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