Bundesrat Stenographisches Protokoll 704. Sitzung / Seite 63

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Bereich – Sie haben es ja schon gesagt – durch den Insolvenz-Ausfallsgeldfonds 2004 20 Millionen € und im Jahr 2005 5 Millionen € zur Verfügung gestellt.

Dieses Sonderprogramm wird eine nachhaltige Verbesserung – und davon bin ich über­zeugt – bei der Jugendarbeitslosigkeit bringen. Wichtig ist aber auch, dass die Wirtschaft in Zukunft Lehrstellen anbietet und Jugendliche in bewährter dualer Aus­bildung einen Beruf erlernen und einen qualifizierten Abschluss machen können. Frau Präsidentin, davon bin ich überzeugt! Durch die Modularisierung des dualen Systems soll die Ausbildung flexibler werden und auf die zunehmende Spezialisierung in den Unternehmen eingegangen werden.

Wie anfangs erwähnt, ist natürlich jeder Jugendlicher, der noch keine Ausbildung hat, einer zu viel, und wir müssen uns alle gemeinsam anstrengen, dass es nicht dabei bleibt. Im Besonderen brauchen aber auch jene größtes Augenmerk, die nicht dem Bild eines raschen, flexiblen und lernfähigen Jugendlichen entsprechen. Es ist daher Aufgabe aller Verantwortlichen, sich gerade jener anzunehmen.

Wie mir in letzter Zeit ein Kammerobmann versichert hat, werden seine Kammer­mit­glieder gerade jetzt trainiert, besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass die Ju­gendlichen in vielen Gesprächen mit ihrem – es gibt noch kein neutrales Wort und auch kein weibliches Wort, und ich denke, das müsste man auch bald einmal ändern – Lehrherrn motiviert werden, nicht leichtfertig eine Lehre abzubrechen, selbst wenn es nicht der ersehnte Beruf ist.

Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind, gemeinsam mit den Auszubildenden, den Ausbildnern und den arbeitspolitischen Maßnahmen, sodass unsere Jugend für die nächsten Herausforderungen gerüstet ist. Ich danke der der­zeitigen Regierung und auch Ihnen, Herr Bundesminister, dass Sie sich trotz schwie­riger Ausgangspositionen für die Jugend einsetzen, und bin überzeugt, dass die Maß­nahmen, welche die Jugend betreffen, auch greifen werden. Ich stimme diesem Antrag deswegen gerne zu. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Bundesrat Boden: Bei der Jugendarbeitslosigkeit hat die Regierung keinen Dank verdient!)

13.25

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bun­desrat Kaltenbacher. – Bitte.

 


13.26

Bundesrat Günther Kaltenbacher (SPÖ, Steiermark): Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir beschließen heute einige Än­derungen im Bereich des Arbeitslosenversicherungsgesetzes und Arbeitsmarktför­de­rungsgesetzes. Notwendig waren diese Änderungen, weil – wie immer bei dieser Re­gierung – Schnellschüsse repariert werden müssen. Wir begrüßen diese Repara­turen, keine Frage, sie zeigen uns aber auch, dass viele Gesetzesbeschlüsse ober­flächlich und inhaltlich nicht durchdacht erfolgen.

Seit Monaten weisen wir darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit permanent zunimmt, und insbesondere bei den Jugendlichen unter 25 Jahren dramatisch. In der Steiermark – und von dort komme ich ... (Bundesrätin Dr. Kanovsky-Wintermann: In Wien steigt sie besonders stark!) Na dann schauen wir uns die Wirtschaftsentwicklung in Wien an! Wie sieht es damit aus?

In der Steiermark waren Ende November 32 900 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt 7 Prozent. Zudem befinden sich 7 000 Personen in Qualifi­zierungsmaßnahmen und – das wurde früher bereits erwähnt – scheinen deshalb in dieser Statistik nicht als arbeitslos auf.

 


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