Regierungsmitglieder
finden. Wenn ich eine Berechnung vornehme, dann stelle ich fest, dass das
Eigenkapital der Stadt Linz in Relation zum Schuldenstand etwa 80 Prozent
beträgt. Wenn ich die Zahlen der Nationalbank richtig im Kopf habe, dann
beträgt die durchschnittliche Eigenkapitalquote eines österreichischen
Unternehmens 26 Prozent und nicht 80 Prozent. So sieht es also aus. (Beifall
bei der SPÖ.)
Da die
Redezeit beschränkt ist, nun wirklich zurück zu unserer Wirtschafts- und Standortsicherung.
(Anhaltende Zwischenrufe.) Ich
glaube, dass auch die Stadt Wien viele Strukturmaßnahmen setzt, die von
Einpendlern genutzt werden und dergleichen mehr.
Aber
vielleicht sollten wir uns noch etwas ansehen. Ich möchte hier noch einen sehr
fachkundigen Landsmann zitieren, und zwar Professor Schneider von der
Universität Linz, der von der Industriellenvereinigung kürzlich den Auftrag
erhielt, festzustellen, wie denn eigentlich die Standortkriterien in Österreich
noch sind. Er hat 24 Standortkriterien verglichen – er hat die
Schweiz, Schweden, Holland, Finnland, Dänemark, Belgien, Irland und Österreich
verglichen –, und ich muss Ihnen sagen, Herr Staatssekretär, bei diesen
24 Standortkriterien konnten wir nur mehr bei sieben den Durchschnitt
erreichen. Bei 17 Standortkriterien sind wir zurückgefallen und bereits
unterdurchschnittlich.
Es ist
eigentlich für die Einrichtung von Dingen wie einem nationalen Forschungsfonds
und dergleichen mehr nicht mehr fünf vor zwölf, sondern bereits fünf nach
zwölf.
Wenn ich
jetzt die Vorstellungen der Bundesregierung im Bericht zu diesem Bundesgesetz
lese, dann frage ich mich schon, ob man eigentlich die forschende Wirtschaft
sehr ernst nimmt. Da steht zum Beispiel, die Abwicklung soll über bestehendes
Instrumentarium, über Einrichtungen, die bereits vorhanden sind, und
dergleichen mehr erfolgen.
Ich habe
eigentlich nur die eher sehr glücklos agierende Austria Wirtschaftsservice GmbH
gefunden, und ich muss sagen, das geht dort schon los. Wenn Sie als mittleres
Unternehmen auf der Homepage diese Institution suchen, dann finden Sie unter
„AWS“ die Abfallwirtschaft Schwechat, weil man vergessen hat, sich rechtzeitig
die Domain zu sichern. Es gibt dort freilich noch eine Vielzahl von Ressourcen.
Ich habe mir das herausgesucht: Dort geht seit einem halben Jahr, glaube ich,
schon ein gewisser Herr Percival Pachta-Rayhofen nicht mehr seiner Arbeit nach,
sondern wird dort voll besoldet als Vorstandsdirektor. Man findet dort auch
viele leere Büros, denn im Rahmen der Übersiedlung wurde vergessen, dass man im
Gasometer Hunderte Quadratmeter für diese Institution angemietet hat, die jetzt
leer stehen, wo weiter Miete bezahlt wird. Es ist, wie ich meine, ein wenig
eine Zumutung für die Wirtschaft, zu glauben, dass dort jetzt eine florierende Wirtschaftsförderung
für forschende Unternehmen erfolgreich abgewickelt werden kann.
Ein
Meisterstück ist der Bundesregierung mit dieser neuen Forschungsinstitution
dann noch gelungen, indem man den BÜRGES-Fonds aufgelöst hat. Ich habe mir die
Zahlen herausgesucht, und zwar jetzt aus einem anderen Bereich, nämlich aus dem
touristischen, dort hat man das jetzt in die ÖHT übergeführt. Da wurden
immerhin im Jahr 2000 noch 422 Betriebe gefördert und
240 Haftungen übernommen.
Wie geht
es den kleinen Betrieben in Österreich jetzt in dieser Branche? – Im
Jahr 2002 wurden von der neuen Institution für Förderungen, die Sie
geschaffen haben, 240 Förderungen und ganze 10 Haftungen übernommen!
Ich glaube, da wird es auch bei der Forschungsförderung zu Problemen kommen,
denn es ist nicht ganz nachvollziehbar, wie heute Betriebe das machen, die
dringend Haftungsübernahmen, Bürgschaften brauchen, wenn Basel II Platz
greift, die eigentlich auf so etwas zugreifen sollten.
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