Bundesrat Stenographisches Protokoll 704. Sitzung / Seite 198

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(Bundesrat Schennach: Landesbediensteter!) Landesbediensteter. Als Demokrat und auf dem Boden dieser Bundesverfassung stehend, habe ich eigentlich ein bisschen ein Problem, wenn man hier eine Art politisches Funktionsverbot haben will. Wenn man sich die Homepage der ÖVP-Bundesräte anschaut, dann stellt man fest: Es kommt mehr als die Hälfte aus einem öffentlich pragmatischen Dienstverhältnis und aus der Landwirtschaft – und damit habe ich auch kein Problem. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Zwischenruf des Bundesrates Fasching.)

Kollege, Sie fühlen sich angesprochen. Ich habe hier auch kein Problem mit Pensions­regelungen, aber: 1 013 pensionierter Landwirten stehen nur noch 1 000 aktive Land­wir­te gegenüber. Warum hier mit dem Finger dann so auf die Bundesbahn gezeigt wird, weiß ich nicht! (Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Bieringer: Was soll diese komische Aufrechnung?)

Aber zurück zum Betriebsergebnis! Zur Abdeckung, Kollege, komme ich noch. (Bundesrat Bieringer: Was Sie damit sagen wollen, will ich wissen!) Bitte? (Bundesrat Bieringer: Was Sie mit der blöden Aufrechnung sagen wollen! – He-Rufe bei der SPÖ.) Nein, nein, ich habe gesagt, ich habe damit kein Problem – Kollege, Sie hören immer nur den halben Satz. Ich habe damit kein Problem, aber Sie offensichtlich schon.

Aber zurück zum betriebswirtschaftlichen Ergebnis der Bundesbahnen: Wir hatten im Jahr 2001 ein betriebswirtschaftliches Plus von 122 Millionen € bei den Österreichi­schen Bundesbahnen! Ich muss sagen: Ich habe großen Respekt vor diesen 47 000 Mitarbeitern! Als Wirtschaftstreibender muss ich nämlich sagen: Das wirkliche Betriebs­kapital sind bekanntlich die Mitarbeiter, und denen ist es gelungen, sogar im Jahr eines tatsächlichen wirtschaftlichen Abschwunges dieses Ergebnis zu erzielen. Die Damen und Herren aus dem Wirtschaftsbereich, die im Handel tätig sind, werden mir bestä­tigen, wie es 2002 wirklich ausgeschaut hat. Trotzdem konnte diese viel geschmähte Bundesbahn, die, wenn man dem Herrn Staatssekretär glauben darf, so reform­bedürftig ist, immerhin ein positives Betriebsergebnis von 125 Millionen € erwirtschaf­ten. Ich meine, dafür müsste es eher einen Applaus für diese 47 000 Bundes­bahnmit­arbeiter geben! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Zwischenruf des Bundesrates Bader.)

Herr Bürgermeister! Jetzt komme ich dazu, dass diese Bundesbahn eigentlich zu den großen wirtschaftlichen Motoren dieser Republik gehört. Schauen wir uns einmal an, was dort investiert wurde, was an Aufträgen vergeben wurde. Allein der Bereich Absatz hat im Jahr 2002 Aufträge im Ausmaß von 583 Millionen € an die Wirtschaft vergeben, der Bereich Infrastruktur immerhin solche im Ausmaß von 752 Millionen €. Ich meine, dass das eine erkleckliche Summe ist, die da in die Wirtschaft geflossen ist! (Zwi­schenbemerkung von Staatssekretär Mag. Kukacka.) – Ja, dazu komme ich noch, Herr Staatssekretär.

Jetzt komme ich dazu, was von diesen Beträgen – auf die möchte ich dann noch näher eingehen – wieder an den Staat fließt. Man kann das nicht alles nur aus den Niede­rungen der Betriebswirtschaft sehen, denn ein Betrieb dieser Dimension hat volkswirt­schaft­liche Bedeutung.

Allein das Umsatzsteueraufkommen der Bundesbahnen beträgt 201 Millionen € per anno. Nun zum Lohnsteueraufkommen – vorhin hat jemand zitiert, wie hoch die Lohn­steuer ist, und hat einen Vergleich angestellt; ich glaube, es war der Kollege von der Gendarmerie –: Das Lohnsteueraufkommen der Bundesbahnen lag im Jahre 2002 bei 463 Millionen €. Ich denke: Das muss man einmal auf der Zunge zergehen lassen! Die Energiesteuer, die von der Bundesbahn aufgebracht wurde, lag bei 32 Millionen €.

 


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