Bundesrat Stenographisches Protokoll 704. Sitzung / Seite 205

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gut sein. Aber selbst dann, wenn Sie von Ihren Plänen überzeugt sind, macht das nicht den Unterschied aus.

Das Dritte, was ich Ihnen sagen möchte, ist, dass es bestürzend ist, wie wenig Sie in einen Dialog mit all jenen einzutreten bereit sind, die aus höchst unterschiedlichen Grün­den – von denen die meisten wahrlich nicht parteipolitisch motiviert sind – zu diesem Thema etwas kritisch anzumerken haben.

Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ haben bereits auf die Stellungnahmen von Landesregierungen hingewiesen: von der Salzburger Landesregierung, der Tiroler Lan­desregierung, der Kärntner Landesregierung, der niederösterreichischen Landesregie­rung und der Vorarlberger Landesregierung. (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Und es gibt auch eine von der oberösterreichischen!)

Sorry, diese ist in meiner Aufstellung nicht enthalten, aber ich nehme das mit Freude zur Kenntnis. (Zwischenbemerkung des Staatssekretärs Mag. Kukacka.) – Das ist ein Irrtum. Schauen Sie, es kommt auf die Brille an! Sie haben die rosarote Brille auf, vermutlich interpretieren Sie auch meine Rede als positiv. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Aber ich möchte darüber hinaus auf einen einstimmig gefassten Beschluss der Lan­deshauptleutekonferenz verweisen. (Bundesrat Schennach: Oho!) Das sind neun Menschen, und wenn ich das politisch richtig zuordne, gehören sieben davon Regie­rungsfraktionen an – sechs allein der ÖVP –, und es sind tatsächlich auch zwei so „bö­se“ Sozialdemokraten darunter – das lässt sich leider in der Demokratie nicht ver­meiden, Herr Staatssekretär! (Bundesrätin Bachner: Sonst hätten wir sie eh nicht mehr!) Ja. (Bundesrat Dr. Kühnel: Ist das eine Selbstqualifikation?)

Nein, aber die Art und Weise, wie der Herr Staatssekretär und andere Sprecher Ihrer Fraktion heute mit dissenting opinions umgegangen sind, hat mich sehr empfindlich gemacht. Ich gebe das offen zu, und ich werde eine Weile brauchen, um diesen Eindruck wieder loszuwerden. Die Weihnachtsfeiertage werden das erleichtern. (Bun­desrat Dr. Böhm: ... Weihnachtsamnestie!)

Die Landeshauptleutekonferenz hat also am 1. Dezember – also nicht in prähistori­schen Zeiten, nicht über irgendeinen unqualifizierten Vorentwurf urteilend, sondern über das Gesetz, das zu beschließen uns heute zugemutet wird – folgenden Beschluss gefasst:

„Die Landeshauptmännerkonferenz tritt dafür ein, dass vor Beschlussfassung des Bun­desbahnstrukturgesetzes 2003 mit den Ländern – im Hinblick auf die im besonderen Maße betroffenen Länderinteressen – eine eingehende Beratung unter Einbeziehung von Experten erfolgt.

Die Landeshauptmännerkonferenz fordert, dass die den Ländern durch das Bundes­bahnstrukturgesetz 2003 entstehenden Kosten durch den Bund ersetzt werden und dass die beabsichtigten Einsparungen nicht auf Kosten der Länder gehen dürfen.“

Wir schreiben immer noch, zumindest noch eine Dreiviertelstunde lang, den 18. De­zember. In diesen 17 Tagen hat es die von den Landeshauptleuten geforderte einge­hende Beratung mit ihnen nicht gegeben, Herr Staatssekretär. Es hat sie selbstver­ständlich nicht vor der Beschlussfassung im Nationalrat gegeben, und es hat sie ganz offensichtlich auch nicht vor der in Aussicht genommenen Beschlussfassung im Bun­desrat gegeben.

Nun sind wir, meine Damen und Herren, die Länderkammer in diesem Land, und wir haben viele feierliche und weniger feierliche Anlässe gehabt, wo Sprecher aller


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