Bundesrat Stenographisches Protokoll 705. Sitzung / Seite 22

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Nach einer längeren Debatte zwischen der Präsidentschaft, Deutschland und Öster­reich schloss sich dann die Präsidentschaft unserer Auffassung an, wonach über das Statut mit Ausnahme der Steuerregelungen mit qualifizierter Mehrheit und über letztere dann in einem eigenen Verfahren mit Einstimmigkeit abzustimmen war.

Österreich und Deutschland haben aber dann die Bedenken im AStV mehrmals mit größtem Nachdruck ausgedrückt. Damit haben wir dazu beigetragen, dass auch Schweden und Frankreich den Entwurf nach einer genauen Analyse letztlich abgelehnt haben. So konnten wir eine Annahme des Entwurfes mit qualifizierter Mehrheit verhindern.

 


Präsident Jürgen Weiss: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Dr. Lichtenecker, bitte.

 


Bundesrätin Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin! Warum hat Österreich zuvor bei der Bezügeregelung im Rat, bei der Stän­digen Vertretung der AußenministerInnen die Zustimmung signalisiert beziehungs­wei­se auch gegeben und dann gemeinsam mit der „Kronen Zeitung“ den Schwenk voll­zogen?

 


Präsident Jürgen Weiss: Bitte, Frau Minister.

 


Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita Ferrero-Waldner: Also die eine Sache ist das, was die Beamten vorbereiten, und die zweite Sache ist eine Entscheidung des Ministers oder der Ministerin. Ich habe die Entscheidung getroffen, und daran haben sich die Beamten zu halten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Präsident Jürgen Weiss: Letzte Zusatzfrage hiezu: Herr Bundesrat Professor Ko­necny, bitte.

 


Bundesrat Albrecht Konecny (SPÖ, Wien): Frau Bundesminister! Es hat nach dem faktischen Scheitern des Statuts Überlegungen gegeben, die Bezüge- und die Spesenregelungen zu entkoppeln, also einen Teilvorstoß im Parlament auf der Ebene der Spesenregelungen zu unternehmen. Wie sehen Sie diese Überlegungen?

 


Präsident Jürgen Weiss: Frau Minister, bitte.

 


Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita Ferrero-Waldner: Ich kann nur allgemein sagen, dass es gut ist, dass grundsätzlich jetzt eine Spesen­regelung eintritt. (Bundesrat Konecny: Was heißt „eintritt“?) Andererseits war ein Ge­samtstatut notwendig, und aus diesem Grund konnte eine eigene Spesenregelung jetzt nicht eintreten, obwohl ich grundsätzlich diese Spesenregelung für eine gute Sache halte.

 


Präsident Jürgen Weiss: Wir gelangen zur 5. Anfrage, 1301/M. Ich bitte die Frage­stellerin, Frau Bundesrätin Schicker, um die Formulierung der Frage.

 


Bundesrätin Johanna Schicker (SPÖ, Steiermark): Sehr geehrte Frau Bundesminis­terin! Meine Frage lautet:

1301/M-BR/2004

„Warum ist Österreich noch nicht dem Nord-Süd-Zentrum beigetreten?“

 


Präsident Jürgen Weiss: Bitte, Frau Minister.

 


Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita Ferrero-Waldner: Das Nord-Süd-Zentrum des Europarates wurde ja mit dem Ziel gegründet, dem Euro­parat auch eine Nord-Süd-Dimension zu geben. Und hinter dem Ziel steht Österreich


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