Bundesrat Stenographisches Protokoll 705. Sitzung / Seite 153

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Leiter des Ministerbüros im Sozialministerium von 1989 bis 1992. Von 1993 bis 1995 war dieser Herr Dr. Lengauer geschäftsführender Gesellschafter einer Politikmana­gement-Firma. 1996 gründete er seine eigene Firma. – Da wäre noch nichts vorzu­wer­fen!

Interessant wird es, wenn man in die Homepage – und das ist auch ein Thema heute – schaut. Unter www.ios.at findet man auch die Aufgaben dieser Firma. Diese sind: Politikberatung, Auftragsvergabe und Lobbying.

Nun, meine Damen und Herren, wird es noch interessanter!

Diese Firma – ich kann sie von hier aus nicht beurteilen – hat aber durchaus pro­minente Kunden. Da gibt es als Kunden: Mitglied des Europäischen Parlaments Dr. Maria Berger (Bundesrat Konecny: Na und?!), Mitglied des Europäischen Parla­ments Mag. Herbert Bösch, Mitglied des Europäischen Parlaments Harald Ettl (Bun­desrat Konecny: Ja! Na und?!), Mitglied des Europäischen Parlaments Dr. Hannes Svoboda, Nationalratsabgeordneter Mag. Kurt Gaßner, Nationalratsabgeordneter Heinz Gradwohl (Bundesrat Konecny: Was ist daran bemerkenswert?), National­ratsabgeordnete Marianne Hagenhofer, Nationalratesabgeordneter Georg Oberhaidin­ger, Nationalratsabgeordnete Katharina Pfeffer, Nationalratsabgeordnete Beate Scha­sching (Bundesrat Konecny: Ja, und! Was ist daran bemerkenswert? Das ist nur die Firma!), Nationalratsabgeordnete Rosemarie Schönpass, Nationalratsabgeordnete Heidrun Silhavy. (Bundesrat Konecny: Was ist denn daran so bemerkenswert?) Außerdem gibt es, Herr Kollege Konecny, noch andere prominente Kunden, wie etwa das AMS Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Kärnten. Die Ar­beiterkammer Wien zählt zu dem Kundenkreis. (Bundesrat Konecny: Na und!) Das Gartenhotel Altmannsdorf, die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse, das Renner­institut, die SPÖ Oberösterreich und viele andere mehr sind Kunden dieser Firma.

Herr Kollege Konecny, ich habe im Kurzstil den Weg des Dr. Lengauer geschildert, und ich frage Sie: Gab es zu dieser Zeit keine Verquickungen? (Bundesrat Konecny: Er ist ausgeschieden! Das ist der Unterschied!) Gab es zu dieser Zeit keine Aufträge von Seiten der Regierung? (Bundesrat Konecny: Er hat sich für eine berufliche Laufbahn entschieden! Was ist daran bemerkenswert?)

Herr Kollege Konecny, wenn Sie in der Frage der Homepage des Finanzministers Karl-Heinz Grasser weiter Informationen haben wollen, dann klären Sie uns aber auch über diese Fragen auf: Welche Aufträge wurden unter der SPÖ-Regierung von 1993 bis 2000 von SPÖ-Ministern an diese Firma, die von mir genannt wurde, vergeben? (Bundesrat Konecny: Gar keine!) Welche Aufträge wurden ohne Ausschreibungs­verfahren beziehungsweise ohne besondere Vergabeverfahren vergeben? (Bundesrat Konecny: Wenn es das gäbe, einen Amtsnachfolger, dann ...!)

Herr Kollege Konecny, klären Sie uns auch über Folgendes auf: Welchen inhaltlichen, finanziellen und zeitlichen Umfang umfassten all diese Aufträge? – Geben Sie uns auch Auskunft über diese Dimensionen!

Wenn der Stil, den Sie heute bei der Dringlichen Anfrage an den Tag gelegt haben, der neue Stil der SPÖ ist, dann reden wir über alle Dinge, Herr Kollege! (Bundesrat Dr. Böhm: Klima!)

Meine Damen und Herren! Ich sage es noch einmal: Meine Fraktion ist nicht bereit, bei diesem Stil mitzugehen, in welchem die SPÖ heute bei der Dringlichen Anfrage vor­gegangen ist. Man unterstellt, man wirft vor, so unter dem Motto: Es wird schon etwas hängen bleiben! – Das kann es nicht sein, Herr Kollege Konecny!

Das ist ein Stil, der in diesem Hohen Hause nicht angebracht ist, und das ist ein Stil, der nicht unseren Vorstellungen von Politik entspricht! (Bundesrat Konecny: Herr


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