Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 71

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Außerdem haben wir von den Nachfahren des ersten Direktors des Belvedere das Bild von Egon Schiele, das diesen Direktor zeigt, angekauft. Wir führen Vervollständigun­gen durch und können durch Stiftungen und durch Zuwendungen für das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig ständig Neuanschaffungen tätigen.

Ich glaube also, dass wir auf einem Weg sind, von dem man sagen kann, er stellt eine gute Entwicklung dar. Wir geben wahrscheinlich nicht Millionen oder Milliarden für Neu­anschaffungen aus. Das würde wieder Millionen und Milliarden an Ausgaben für den Bau neuer Häuser bedeuten, denn sich etwas Neues zu kaufen und das in irgend­einem Archiv verschwinden zu lassen kann wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Ich glaube, wir sollten durch die Zustimmung zu diesem Kulturbericht auch den Mu­seumsdirektoren und -direktorinnen für ihr Engagement danken. Was Frau Dr. Gabi Zuna-Kratky im Technischen Museum leistet, ist enorm, wie sie die Mannschaft auf Schwung bringt, wie sie die Ausstellungen gestaltet, wie sie praktisch mit der Wirt­schaft zusammen immer neue, interessante Ausstellungen macht, wie sie es jetzt auch ermöglicht, dass wir in Strasshof das Eisenbahnmuseum weiterentwickeln. – Das ist auch Kulturgeschichte und Industriegeschichte Österreichs. Ich gebe Ihnen vollkom­men Recht. Da ist enorm viel im Gange, und da wird enorm viel getan.

Großartig ist auch, was ein Herr Direktor Lötsch im Naturhistorischen Museum weiter­entwickelt und aufgebaut hat, welchen Zustrom wir haben, welche neue Museums­pädagogik in den Museen gepflegt wird und welche neue Ausstellungsdidaktik ge­macht wird. Schauen Sie sich es doch einmal an!

Früher sind hunderte Schmetterlinge an einer Wand gehangen, und die Schüler sind davor gestanden und haben sich gedacht, na ja, hundert Schmetterlinge. Heutzutage zeigt man exemplarische Beispiele und lässt den Rest der hundert Schmetterlinge in der Schublade. Die können sich die Wissenschaftler anschauen. Genauso ist es bei allen anderen Ausstellungsgegenständen. Ich glaube, da hat sich enorm viel getan, auch bei den Veranstaltungen, den Unterstützungen und den Vereinen, die gegründet wurden.

Schauen Sie sich die Neuaufstellung der Ägyptischen Sammlung im Kunsthistorischen Museum an! Das ist eine enorme Weiterentwicklung – aber es gibt noch viel zu tun.

Was zur Zukunft zu sagen ist, und das sage ich immer wieder: Wir müssen sehr genau darauf achten, dass die Basisabgeltung für die Museen wirklich eine Grundlage dafür darstellt, dass sie sich gut entwickeln können. Wenn sie darüber hinaus tüchtig sind, ist es super. Deswegen werde ich auch mit dem Finanzminister für die nächsten Budgets sehr intensiv verhandeln, denn wir müssen die Basisabgeltung anheben.

Zweitens: Die Evaluierung der Museen ist in Auftrag gegeben, und das ist keineswegs nur eine Sache der Finanzen, sondern wir haben auch die Inhalte sehr genau be­schrieben. Wir haben ein internationales Konsortium zusammengestellt. Die Inhalte der Evaluierung sind die Profile der Museen, die Umsetzung des Bildungsauftrages, die wissenschaftliche Forschungsarbeit, die spezielle inhaltliche Positionierung und die Besucherentwicklung und das Image der Museen. Diese Evaluierung wird im Herbst abgeschlossen werden, und wir werden dann die Ergebnisse vorstellen. Ich freue mich darauf, dass wir mit Ihnen zusammen eine positive Weiterentwicklung der Museums­landschaft und des Denkmalschutzes in Österreich begleiten können. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

13.09

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Weitere Wortmeldungen dazu liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

 


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