Bundesrat Stenographisches Protokoll 707. Sitzung / Seite 119

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Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Bundesrat Ager zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


15.28

Bundesrat Hans Ager (ÖVP, Tirol): Lieber Kollege Lindinger – jetzt ist er leider nicht mehr im Saal. (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Ich richte es ihm aus!) Sie richten es ihm aus; er ruht sich wahrscheinlich draußen aus.

Ich möchte drei Berichtigungen vornehmen, und zwar in aller Freundschaft und in ruhiger Art und Weise.

Was mich immer sehr stört, ist die Bezeichnung „schwarze Schafe“.

Erstens: Die Beschäftigten im Tourismus sind keine Schafe, denn Schafe sind blöken­des Vieh, das wir dann eventuell essen. Deswegen lehnen wir diese Bezeichnung ab!

Außerdem: Es gibt alles auf der Welt: Es gibt Lehrer, die in betrunkenem Zustand Auto fahren. Es gibt Künstler, die stehlen. Es gibt alles Mögliche. Ich würde auch niemanden irgendeiner Sache bezichtigen. – Das ist das eine.

Das Zweite ist: Was mich auch stört, ist, dass immer gesagt wird: Der Urgroßvater hat auch schon ein Gasthaus geführt, und der Sohn ist was weiß ich was, und so weiter.

Ich würde mir nie anmaßen, nach einem vierzehntägigen Kurs auf einer Universität zu sagen: Ich kenne mich jetzt in der Universität aus, und da macht mir niemand mehr etwas vor!, denn es ist einfach zu wenig Erfahrung, die man da gemacht hat.

Ich habe es ohnehin schon mindestens zehnmal gesagt: Es ist immer nur eine Facette, und zwar die aus der Sicht des Gastes. – Liebe Freunde! Das ist die leichtere Art und Weise, den Tourismus zu beleuchten, denn man setzt sich einfach irgendwo hin, kann alles kritisieren, und dann geht man wieder heim. Aber wenn man Jahr für Jahr begeistert sein und lächeln muss, dann ist das eine ganz andere Sache, dann ist das eine schwierige Aufgabe.

Die letzte Berichtigung, die ich anbringen möchte, ist eine ganz tolle Geschichte für den Tourismus: Es stimmt überhaupt nicht, dass wir keine Lehrlinge mehr haben! Ganz im Gegenteil: Wir haben noch nie so viele Lehrlinge gehabt wie jetzt! Das ist eine Tatsache!

Dass es da und dort einen gibt, der sagt: Ich habe draufgezahlt, ich nehme keinen Lehrling mehr auf!, das mag schon stimmen, aber Tatsache ist: Wir haben noch nie so viele Lehrlinge in Ausbildung gehabt wie jetzt. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.30

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau Bun­desrätin Dr. Lichtenecker. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


15.30

Bundesrätin Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Zuallererst gilt mein Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese beiden Berichte erstellt haben. (Bra­vorufe und demonstrativer Beifall bei der ÖVP sowie demonstrativer Beifall bei den Freiheitlichen.) Wir werden den Anträgen auf Kenntnisnahme der beiden Berichte auch zustimmen, wenngleich wir an einigen Maßnahmen ein wenig Kritik üben wollen, aber generell sind auch für uns Grüne, Herr Ager, der Tourismus und die Tourismus­wirt­schaft sehr wichtige Bereiche.

 


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