Bundesrat Stenographisches Protokoll 707. Sitzung / Seite 120

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Der Tourismus ist ökonomisch gesehen ein wichtiger Bereich zur Bruttowertschöpfung in unserem Land, er leistet, wie wir wissen, einen wesentlichen Beitrag zur Zah­lungsbilanz. Er ist ein wichtiger Arbeitgeber, und zwar auch auf dem Lehrstellensektor. Das gilt es hier zu betonen, und dem Tourismus ist auch dementsprechendes Gewicht zukommen zu lassen.

Zuallererst gilt das für den Bereich der Förderungen. Wenn man sich die Förderland­schaft in der österreichischen Wirtschaft anschaut, dann kann man sehen, dass die Hauptschwerpunktbereiche auf anderen Gebieten liegen, und zwar bei der Industrie, beim Handel und Gewerbe und so weiter, aber weniger beim Bereich des Tourismus. Darauf sollte man, denke ich, mehr Wert legen, insbesondere auch auf Grund der Tatsache, dass viele Regionen sehr potente Konkurrenz durch die EU-Erweiterung bekommen und damit konfrontiert werden.

Ich komme aus Oberösterreich, und zwar aus dem Mühlviertel, und ich weiß daher, dass es für diese Region ein großes Problem darstellt, wenn potente holländische Unternehmungen in einem Ziel-1-Gebiet jenseits der Grenze große Betriebe hinstellen. Mein Wunsch als Vertreterin des Landes Oberösterreich an den Bund ist es daher, sich im Zusammenwirken mit den verschiedenen Fördergebern in diesem Bereich ein Instrumentarium zu überlegen, wie man diese Region stärken kann. Das betrifft nicht nur Oberösterreich, sondern auch das Burgenland und die Steiermark und so weiter. –Das zu dem.

Herr Bundesrat Ager! Nun zum Thema „Ökologie“. Ich glaube, dass gerade im Bereich des Tourismus die Ökologie ein sehr zentraler Punkt ist. Ich ziehe da nur einen Bereich als Beispiel heran, und zwar: In den siebziger Jahren ist im Seengebiet in Oberöster­reich de facto der Tourismus auf Grund dessen, dass keine Kanalisation bestanden hat, sondern die Abwässer in die Seen eingeleitet wurden, darniedergelegen. Das heißt, das Ganze ist gekippt, und man hatte als weiteres Problem, dass auch die Tou­rismuswirtschaft darunter gelitten hat.

Die entsprechenden Investitionen in diesem Bereich haben dazu beigetragen, den Seen wieder zur Trinkwasserqualität zu verhelfen und den Tourismus anzukurbeln.

Das gilt für viele Bereiche, und Sie selbst, die das aus den Bundesländern genauer kennen, sind sicherlich auch dieser Überzeugung.

Generell muss Tourismus so gestaltet sein, dass er ökologisch, wirtschaftlich, regional, sozusagen vor Ort kooperativ ist, aber genauso sozial und kulturell verträglich. Dann, gibt es, denke ich, auch ein nachhaltiges Wachstumspotential in einer Region.

Zu den Berichten: Was ich mir wünschen beziehungsweise was ich für vorteilhaft hal­ten würde, wäre, wenn die Zahlen bezüglich der verschiedenen Förderungen über Zeit­verläufe dargestellt würden, und zwar nicht nur über Zeiträume von ein oder zwei Jahren, sondern zum Beispiel über eine Zeitspanne von zehn Jahren, um eine Ent­wicklung richtig abschätzen zu können beziehungsweise um beurteilen zu können, ob eine Maßnahme effizient ist, ganz einfach, um besseres Datenmaterial zu erhalten.

Im Tourismusbericht 2002 heißt es unter Punkt 6.5: „Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003“, dass ein „Weiterbildungscurriculum für Mitarbeiter“ unter­stützt wurde. Dabei geht es auch darum, wie man mit Menschen mit Behinderungen umgeht oder sie dabei unterstützen kann, auch einmal einen feinen Urlaub machen zu können

Dazu möchte ich Folgendes sagen: Im oberösterreichischen Landtagsklub ist unser Klubobmann Herr Gunther Trübswasser. Er hat – er ist auch ein Freund von mir – in seiner Kindheit eine Krankheit gehabt, die ihn seither an den Rollstuhl fesselt, und


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