Bundesrat Stenographisches Protokoll 707. Sitzung / Seite 121

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wenn ich mit Gunther Trübswasser über Urlaubmachen in Österreich sprechen will, dann ist das unglaublich schwierig.

Es macht mich seit Jahren betroffen, was er erzählt, wenn er zum Beispiel plant, in eine Therme zu fahren – eigentlich egal wohin, wo er sich frei und unabhängig be­wegen kann. Das ist nicht so einfach! Natürlich sind die Leute sehr hilfsbereit und sagen: Okay, ich helfe dir die drei Stufen hinauf in den Speisesaal oder bei der Therme irgendwo hinein! Es geht darum, dass diese Menschen unabhängig von jemandem anderen Urlaub machen können. Aber das ist äußerst schwierig, und das macht mich jedes Mal betroffen, wenn er zu Weihnachten oder im Mai zum Beispiel einen Ort sucht, wo er in Begleitung seiner Frau hinfahren kann.

Ich denke, dass es wichtig ist, im Tourismus Maßnahmen zu setzen, wo man klar sagt: Die Förderungen werden dann gewährt, wenn diese oder jene Anlagen behinderten­gerecht ausgeführt sind! Sonst werden sie nicht gewährt!

Sie brauchen sich nur die Zahlen in Ihrem eigenen Bundesland anzuschauen, zumin­dest die Zahlen in jenen Bundesländern, die einen ausgeprägten Tourismus haben, dann können Sie sehen, dass seitens der Länder doch einiges an Fördermitteln dorthin fließt, vor allem in Thermenregionen, speziell in Themenschwerpunkthotels. Da ist es, denke ich, wichtig zu sagen: Ja, wir gewähren die Förderung, wenn es eine behin­dertengerechte Ausstattung gibt!

Vergessen Sie nicht, dass unsere Gesellschaft altert. Zunehmend kommt noch dazu, dass diese Leute genauso unter Behinderungen, unter Einschränkungen zu leiden ha­ben. – Das ist das eine.

Das Nächste ist – das war heute auch schon ein Thema hier – die Qualität der Aus­bildung und der Arbeitsrahmenbedingungen. Da ist tatsächlich ein Verbesserungsbe­darf gegeben. Der Ausbildungssektor ist schon sehr gut, aber er bedarf einer Verbes­serung in manchen neuen Bereichen, speziell im Gesundheitsbereich. Da gibt es neue Felder, wo man neue Berufsbilder schaffen kann.

Generell in der Tourismusbranche die Arbeitsbedingungen, die Rahmenbedingungen zu verbessern, ist ein zentraler Punkt, damit wir weiterhin gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die in diesem Bereich auch verbleiben wollen. Das gilt es, zu sichern. In diesem Kontext sollte man aber auch darangehen, die Lohnnebenkosten zu senken – nicht auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern über einen Ausgleich, etwa im Rahmen einer ökologischen Steuerreform. Das ist in diesem Be­reich durchaus denkbar.

Eine weitere wichtige Geschichte ist – und da möchte ich noch einmal auf die Ökologie zu sprechen kommen, da auch Ihr Ministerium, Herr Minister, an der Emissions­zertifi­katlösung beziehungsweise an dem Allokationsplan sehr maßgeblich beteiligt war –, dass der Klimawandel, wie die ersten Studien belegen, massive Auswirkungen auf den Tourismus hat.

Ich weiß schon, letzte Woche waren die ersten Zahlen da, die belegen, dass die Win­tersaison verlängert wurde und so weiter, aber es gibt auch Zahlen, die handfest be­weisen, dass insbesondere Regionen, wie zum Beispiel in Oberösterreich, wo der Wintertourismus in niedrigen Höhen angesiedelt ist, inzwischen schon ein Problem durch die Klimaerwärmung haben: weniger Schnee, kürzere Schneelagen, Einsatz mit Schneekanonen. Auch das gilt es zu berücksichtigen. Das muss auch im globalen, im systemischen Kontext gesehen werden.

Abschließend möchte ich sagen: Ich finde die Pinguine auch nett, sie haben schon etwas Witziges, wie auch immer, aber, Herr Minister, es müsste doch möglich sein, dass sich mehrere Ministerien sozusagen absprechen beziehungsweise Sie bei der


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