Bundesrat Stenographisches Protokoll 707. Sitzung / Seite 122

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Frau Ministerin Gehrer Fürsprache halten dahin gehend, dass endlich in unserem Land eine Ferienordnung eingeführt wird, die eine Ausdehnung der Saisonzeiten für die Tourismusbetriebe möglich macht. Das muss doch ein Ding der Möglichkeit sein!

Eine weitere Bitte in diesem Zusammenhang an Sie ist die, mit den EU-Beitrittsländern, die potentiell eine sehr gute Kundschaft in Österreich sein werden, ebenfalls dies­bezügliche Vereinbarungen zu treffen. Damit hätten wir eine längere Auslastung der Betriebe und generell eine vorteilhaftere Situation. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie bei Bundesräten der SPÖ und der ÖVP.)

15.40

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zum Wort gemeldet ist als Nächste Frau Bun­desrätin Fröhlich. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


15.40

Bundesrätin Christine Fröhlich (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Ich kann da auch ein bisschen mitreden, denn ich habe 20 Jahre lang im Gastgewerbe als Bedienung gearbeitet und kann mit Stolz sagen: Ich habe keinen psychischen Schaden, keine krummen Beine, ich bin stolz darauf, dass ich das gemacht habe, und wenn ich heute 20 Jahre alt wäre, täte ich es wieder! Ich vertrete das auch.

Ich muss jetzt im Gegensatz zu meiner Vorrednerin Folgendes ausführen: „Tirol ist gut gebucht“, lautet eine Schlagzeile im Wirtschaftsteil der Tiroler Tageszeitung vom 1. April. (Abg. Dr. Lichtenecker: Ihr habt auch höhere Berge!) – Daher kann ich das da jetzt auch gut bringen! – In dem erwähnten Artikel heißt es weiters: „Die Tiroler Tou­rismusorte sind in der Karwoche und über Ostern hinaus gut gebucht, ... Die Win­tersaison steuert weiter auf einen neuen Rekord zu.“

Dieses überaus erfreuliche Ergebnis muss vor allem als Verdienst der Touristiker, ihrer Mitarbeiter sowie unserer Tiroler Landesregierung angesehen werden, welche die notwendigen Rahmenbedingungen für diesen Erfolg schafften. Dem Tourismus ist es infolge der positiven Nächtigungszahlen und Umsatzzuwächse in den vergangenen Jahren österreichweit gelungen, seinen hohen Stellenwert in der heimischen Wirtschaft wieder zurückzuerobern. Somit darf darauf hingewiesen werden, dass dieser Wirt­schaftszweig wieder ein absoluter Garant für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Ein­kommen ist.

Dieses Faktum schlägt sich auch in der ständig steigenden Nachfrage nach Lehrlings­ausbildungen in den Tourismusberufen nieder. Während fast alle Wirtschaftssparten in den vergangenen drei Jahren Rückgänge hinnehmen mussten, haben sich seit 2001 mehr als 9 Prozent der jungen Menschen für eine Lehrlingsausbildung im Fremden­verkehr entschieden. Grund für diesen erfreulichen Trend sind neben der laufenden Aktualisierung bewährter Lehrberufe wie Koch, Restaurantfachmann/Res­taurant­fach­frau, Reisebüroassistent oder Hotel- und Gastgewerbeassistent die Schaffung neuer attraktiver Lehrberufe wie zuletzt Gastronomiefachmann und Fitnessbetreuer. Diese seit dem Jahre 1998 angebotenen Berufsausbildungen werden von jungen Leuten wie auch von den Betrieben stark nachgefragt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass es gerade in der Bundessparte Tourismus unerlässlich ist, auch weiterhin dafür Sorge zu tragen, dass die erstklassige Ausbildung in den Berufsschulen beibehalten und unverändert weitergeführt wird. Dennoch – und das möchte ich darüber hinaus auch noch stark betonen – halte ich die Beschäftigung von Saisonniers für unverzichtbar. Eine Änderung der Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitslose wäre


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