Bundesrat Stenographisches Protokoll 707. Sitzung / Seite 166

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Ich möchte Herrn Professor Konecny etwas freundschaftlich sagen: Ich bin ja sehr froh, dass hie und da Frau Bundesrat Roth auch zu den Mitgliedern des Bundesrates etwas strenger ist, wie ich das zuerst hören konnte, denn ich war lange Zeit Klubobmann im Landtagsklub Niederösterreich, wo die damalige Frau Landtagsabgeordnete Roth gesessen ist, und ich darf Ihnen versichern: Sie war zu mir wesentlich strenger, als sie heute zu Ihnen war, Herr Professor. Das ist schon die gemilderte Form.

Ein zweites Dankeschön, das ich wirklich auch ehrlichen Herzens hier anbringen möchte, gilt der großen Oppositionspartei. Es ist alles andere als selbstverständlich, dass die große Oppositionspartei im Plenum des Nationalrates – und wie ich gehört habe, ist es auch hier im Plenum des Bundesrates vorgesehen – die Zustimmung zu einer Regierungsvorlage gibt. Ich möchte auch sagen – und ich möchte das auch hier, so wie ich das im Nationalrat gesagt habe, dankbar anmerken –, dass einige sehr interessante und gute Vorschläge von den Mitgliedern der sozialdemokratischen Fraktion im Innenausschuss gekommen sind, die wir nach Diskussion aufgenommen haben. Ich bedanke mich in aller Form dafür, dass hier ein gemeinsames Vorgehen möglich ist.

Umso mehr bedauere ich, dass die Kollegen von den Grünen ihre Zustimmung nicht geben können – noch dazu mit dieser Begründung! –, denn, Herr Bundesrat Schen­nach, der individuelle Rechtsanspruch besteht! Er besteht, und zwar dort, wo er nach der EU-Richtlinie, die der österreichische Innenminister mitbeschlossen hat, die das österreichische Parlament auch abgesegnet hat, ab 6.2.2005 hingehört. Es ist unmög­lich, dass man in einem Vertrag zwischen zwei – zwei Gebietskörperschaften in die­sem Fall, nämlich Bund und Länder – irgendeinen Rechtsanspruch für Dritte begrün­den kann. Das ist nicht möglich, das liegt auch nicht in der Natur des Gesetzes. Daher tut es mir Leid, dass aus diesem Grund, der noch dazu fachlich nicht okay ist, die Zustimmung nicht gegeben werden kann.

Es geht ein drittes Dankeschön – und ich möchte das ausdrücklich sagen – an die Gemeinden Österreichs, denn die Gemeinden Österreichs haben es zustande ge­bracht, dass die Zahl der Betreuungsplätze von 2 300 im Februar 2000, als ich das Innenministerium übernommen habe, auf heute 10 900 Betreuungsplätze gestiegen ist. Ja wer hat denn diese Betreuungsplätze geschaffen? Wer hat denn das gemacht? – Es waren vor allem die Gemeinden, es waren vor allem die Bürgermeister, es waren vor allem die Gemeinderäte Österreichs – und ich sage das durchgehend, egal, ob Schwarze, Blaue, Rote oder auch Grüne.

Da hat es viele Bemühungen gegeben, und es ist auf Grund der Initiative der öster­reichischen Bürgermeister möglich geworden, dass wir innerhalb von drei bis vier Jahren die Zahl der Betreuungsplätze verfünffacht haben, meine sehr geehrten Damen und Herren! Und ich halte es für mehr als entbehrlich – für mehr als entbehrlich! –, dass in diesem Zusammenhang immer wieder auf die Bürgermeister hingehackt wird. Sie haben unser Dankeschön verdient, meine sehr geehrten Damen und Herren, und nicht ein Hinhacken – egal, von welcher Fraktion sie kommen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Und ich sage das auch sehr klar und sehr offen: Jawohl, mein Wort gilt – und nicht erst ab 1. Mai, Herr Bundesrat Schennach, seit dem 19. Dezember 2003 gilt es! Für jedes Quartier, das zur Verfügung steht, wird die finanzielle Unterstützung gegeben, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. (Bundesrat Schennach: Lügt Herr Landau?) – Bei Kirchenmännern traue ich mir nicht zu sagen, ob jemand die Wahrheit sagt, das muss er mit seinem lieben Gott ausmachen, der liebe Michael. Ich darf das auch in aller Deutlichkeit festhalten. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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