diesem Haus und vorher im Nationalrat beschließen können! Man hätte agieren können. Sie hätten das zweite Halbjahr 2003 dazu verwenden können, das alles mit neun Landeshauptleuten, mit den Landesfinanzreferenten, die manchmal mit diesen in Personalunion auch identisch sind, und mit den Landesverkehrsreferenten auszuhandeln.
Ich bin mir nicht
sicher, aber ich nehme doch an – und ich habe in diesem Zusammenhang
zumindest einmal ein ausführliches Gespräch in der Radiosendung „Linzertorte“
vernommen –, dass Sie, Herr Staatssekretär Kukacka, noch viel Zeit in Ihrer Heimatstadt
verbringen. Sie müssen daher eigentlich wissen, dass die LILO eigentlich nur
ungefähr drei Kilometer im Stadtgebiet Ihrer Heimatstadt fährt – und sonst
den ländlichen Verkehrsraum bedient und dass es eine klare Einigung zwischen
dem Land Oberösterreich und der
Stadt Linz über die Neuaufrüstung mit Garnituren gegeben hat. Ich glaube
nämlich, dass man den vielen Fahrgästen – es sind
jetzt übrigens, Herr Staatssekretär,
über 1 Million, vor etwa zehn Jahren waren es nicht einmal die Hälfte! –
doch sagen muss, dass offensichtlich Staatssekretär Kukacka aus Oberösterreich der Meinung
ist, dass man mit diesen Waggons, die man aus Köln hatte und die zum Teil
zwischen 35 Jahren und einem halben Jahrhundert alt sind, weiterhin von
Eferding und Peuerbach herunterrumpeln sollte.
Manche brauchen eben die öffentlichen Verkehrsmittel. Ich weiß nicht,
dass Ihnen das nicht einleuchtet! Es hat diese Investition im Einvernehmen mit
dem Land gegeben, und jetzt wird diese Firma, die übrigens von einem
Parteifreund von Ihnen geführt wird, vom Fachgruppenvorsteher Schienenbahnen in
der Wirtschaftskammer wie ein Schuldenmacher hingestellt wird! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Ich möchte mir wirklich verbitten, dass man mit einer so bescheidenen
Sachkenntnis in dieser ganzen Angelegenheit hier antritt, Herr Staatssekretär!
Im Hinblick darauf bitte ich Sie wirklich eindringlichst, etwas schneller zu
agieren! Mein Vorvorredner hat das wirklich gut gesagt: Immer wieder wurde das
Wort Ihres Klubobmannes „speed kills“ zitiert. Es ist dies ein sehr grausliches
Wort, das ich ablehne, und ich frage mich, wie ein so hässliches Wort mit eurer
christlich-sozialen Gedankenwelt beim politischen Agieren überhaupt vereinbar
ist. Aber drehen Sie das doch einmal um und versuchen Sie wirklich, hier Tempo
in einem positiven Sinn zu machen! Versuchen Sie, wenigstens heuer etwas
zuwege zu bringen! Pünktlich ist es gar nicht mehr möglich. Sie können diese
Ausschüttung nicht machen, Herr Staatssekretär, denn Sie haben nicht einmal
Richtlinien! Diese liegen nicht auf dem Tisch! Irgendwo in der Bundeswirtschaftskammer
liegt ein Papier, das man nicht aus der Hand gibt, weil man sagt, dass man
damit alle 16 Privatbahnbetreiber sehr verunsichern würde.
Herr Staatssekretär Kukacka, ich bitte Sie, da positiv tätig zu werden! Stellen Sie das Ganze hier nicht so dar, als ob diese Bahn verschuldet wäre! Sie werfen im Glashaus mit Steinen! Es ist dies ein Beschaffungsvertrag, der gemeinsam mit dem Land Oberösterreich ausgehandelt wurde und der eine gewisse Qualität für die Verkehrsinfrastruktur der zahlreichen Einpendler gebracht hat. Herr Staatssekretär Kukacka, machen Sie jetzt nicht Ihre Heimatstadt schlecht, nur weil Sie Argumentationsnotstand haben! Das haben nämlich auch Sie nicht notwendig! – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
20.30
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zum Wort gelangt nochmals Herr Staatssekretär Kukacka. – Bitte.
20.30
Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Mag. Helmut Kukacka: Es gehört nicht zu den Usancen hier, von der Regierungsbank aus zu polemisieren – so, wie Sie das hier getan haben. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
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