Bundesrat Stenographisches Protokoll 709. Sitzung / Seite 15

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Wir haben den Frauengesundheitsbericht in Auftrag gegeben, der deshalb notwendig, um zu eruieren und darzulegen, in welcher Form die Ergebnisse des ersten Frauen­berichts schon Wirkung gezeigt haben. Wir haben in diesem Frauengesundheitsbericht vor allem eine Bestandsaufnahme der Entwicklung zwischen 1995 und 2005 in Angriff genommen, einen Vergleich der gesundheitlichen Lage der Frauen in allen Bundeslän­dern – es gibt hier ja wesentliche Unterschiede von Westen nach Osten –, einen Blick über die Grenzen, also auch einen Vergleich mit Deutschland und der Schweiz. Wir haben außerdem um die Beschreibung von Best-Practice-Modellen im Inland und im Ausland gebeten, und es geht auch um die Entwicklung konkreter Empfehlungen zur Umsetzung der Ergebnisse sowie um die Erarbeitung von Vorschlägen für eine Weiter­entwicklung der Frauengesundheitsberichterstattung.

Wir haben die Bedeutung dieses Frauengesundheitsberichts mit einem Gesundheits­dialog unterstrichen, der von rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht war, also großes Interesse gefunden hat. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Auftragnehmerinnen des Frauengesundheitsberichtes dies als sehr positiv bezeichnet haben, es als Input für ihren Bericht als äußerst fruchtbar bezeichnet haben und mir dies vorige Woche auch mitgeteilt haben.

 


Präsident Jürgen Weiss: Wünschen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte.

 


Bundesrätin Herta Wimmler (ÖVP, Steiermark): Wie hoch ist der Anteil an Ärztinnen mit Kassenvertrag in der Gynäkologie, und was gibt es für Maßnahmen zu einer Erhöhung diese Anteils?

 


Präsident Jürgen Weiss: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Bundes­rätin! Generell beträgt in Österreich der Anteil von Frauen an Vertragspraxen nur rund 20 Prozent, das heißt, auch hier ist intensive Nacharbeit zur Gleichstellung notwendig. Bei den Gynäkologinnen ist es sogar ein noch geringerer Prozentsatz, es sind nur 14,8 Prozent, und das ist meines Erachtens unbefriedigend. Von den Prozentzahlen nenne ich hier folgende: Der geringste Prozentsatz findet sich verständlicherweise bei den Urologen mit 4,2 Prozent, die höchste Prozentzahl zeigt sich mit 40 Prozent bei den Kinderärztinnen.

Bei den Gynäkologinnen sind es nur 14,8 Prozent, was insbesondere deswegen unbe­friedigend ist, weil viele Frauen lieber zu einer Frau als zu einem Mann gehen würden. Wir haben daher bei der Verordnung zur Zulassung zu Kassenverträgen sichergestellt, dass Frauen zumindest zum Hearing vorgelassen werden und damit auch eine größere Chance haben, eine Kassenstelle zu erwerben.

 


Präsident Jürgen Weiss: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Bundesrat Hagen.

 


Bundesrat Christoph Hagen (Freiheitliche, Vorarlberg): Sehr geehrte Frau Bundes­minister! Wird im nächsten Gesundheitsbericht auf den Faktor Prävention vermehrt Bedacht genommen werden?

 


Präsident Jürgen Weiss: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Ganz sicher, Herr Kollege! Sie wissen ja in der Zwischenzeit, dass Gesundheitsförderung und Prä­vention meine Lieblingsthemen sind. Ich werde natürlich insbesondere auch beim Frauengesundheitsbericht darauf Bedacht nehmen.

Dabei ist anzumerken, dass Frauen generell gesundheitsbewusster als Männer leben, umgekehrt aber im Frauengesundheitsbericht ... (Bundesrat Gruber: Leichtes Hüs­teln! – Bundesrätin Bachner: So ist es!) Ich sage immer: Frauen sind in der Beziehung vernünftiger; Männer – lassen wir das. Männer sind entweder Vorsorgemuffel oder


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