Bundesrat Stenographisches Protokoll 709. Sitzung / Seite 25

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kosten betreffend verändern, und zwar durch die Schaffung von gemeinsamen Pla­nungs-, Steuerungs- und Finanzierungsinstrumenten sowohl für den intra- als auch für den extramuralen Bereich. Das heißt eine Koordination des Spitalsbereiches mit den niedergelassenen Ärzten und eine gemeinsame Steuerung und Finanzierung, um Dop­pelgleisigkeiten zu verringern, um Überangebote zu reduzieren und um ein besseres Service für die Versicherten und für die Patientinnen und Patienten zu erreichen.

 


Präsident Jürgen Weiss: Wir gelangen zur nächsten Anfrage 1328/M. Ich bitte den Fragesteller, Herrn Bundesrat Gottfried Kneifel, um Verlesung der Anfrage.

 


Bundesrat Gottfried Kneifel (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Gesundheits­ministerin! Meine Frage lautet:

1328/M-BR/2004

„Wie reagieren Sie als Gesundheitsministerin auf die von der WHO vorgestellte Studie, wonach im Jahr 2020 70 Prozent aller Todesfälle auf ungesunden Lebenswandel zu­rückzuführen sein werden?

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Bundesrat! Ich befürchte, dass sie stimmt. Wir haben daher schon ganz am Beginn meiner Tätig­keit – das war auch der erste Teil der Gesamtgesundheitsreform – unsere Gesund­heitsförderungsbewegung präsentiert, die, wie ich vorhin schon gesagt habe, genau auf den Lebensstil der österreichischen Bevölkerung abzielt: Ernährung, Bewegung, Stressvermeidung, Unfallverhütung und klassische medizinische Vorsorge.

Wir haben das auch im September 2003 präsentiert und implementiert und sind auf einem sehr guten Weg, sowohl mit den schulischen Initiativen als auch mit den betrieb­lichen Gesundheitsförderungsinitiativen, als auch mit den Vorbereitungen für die Senio­ren.

Was mich besonders gefreut hat, war, dass ich jetzt bei diesen internationalen Treffen feststellen konnte, dass Österreich hier einmal mehr Trendsetter ist. Wir haben in Mailand vergangenes Jahr diese Gesundheitsförderungsbewegung präsentiert, und ich musste heuer in Cork feststellen, dass der amerikanische Gesundheitsminister Tommy Thompson nahezu die gleiche Kampagne macht wie wir. Die Amerikaner haben ge­nauso Fernsehspots mit denselben Themen wie der Fonds Gesundes Österreich.

Wir sind hier auf einem guten Weg. Es hat sogar der holländische Gesundheitsminister auf Grund unserer Präsentation gebeten, ob er Experten schicken kann, die sich unser Modell der Gesundheitsförderung anschauen und studieren. Darauf sind wir durchaus stolz.

 


Präsident Jürgen Weiss: Wird eine Zusatzfrage gewünscht?

 


Bundesrat Gottfried Kneifel (ÖVP, Oberösterreich): Frau Bundesministerin! Welche Maßnahmen setzen Sie in Ihrem Ministerium zur Förderung des Ernährungsbewusst­seins, um drohende Übergewichtigkeit zu vermeiden? (Lebhafte allgemeine Heiterkeit.)

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Bundesrat! Wir haben versucht, die Tintenburg in der Radetzkystraße 2 mit entsprechenden An­reizen auszustatten. Ich weiß nicht, ob deswegen Ihre Zusatzfrage kommt. Wir haben an alle Lifttüren entsprechende Schilder montiert mit der Aufschrift „Fitnessstudio Trep­penhaus“. Ich persönlich gehe mindestens einmal am Tag die zehn Stockwerke von der Garage in mein Büro zu Fuß. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie bei Bundesräten der SPÖ.) Das sind genau 200 Stufen. Bedauerlicherweise treffe ich nie jemanden. Das beunruhigt mich. (Bundesrat Konecny: Sie gehen zu früh!) Ich ärgere


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