Bundesrat Stenographisches Protokoll 709. Sitzung / Seite 27

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leben die Menschen drei Jahre länger als in Wien, in Niederösterreich und im Burgen­land. Besonders betroffen ist da das Burgenland. Das hängt sehr stark mit den Ernäh­rungsgewohnheiten zusammen, aber leider auch mit den Trinkgewohnheiten. Es ist aber auch innerhalb von Wien ein Thema, und zwar ist es zwischen den einzelnen Bezirken ganz unterschiedlich. Diesen Punkt habe ich auch mit dem Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse Bittner besprochen.

Ich denke, da sollten wir gemeinsam mit den Sozialversicherungen vor allem im Be­reich der Prävention für einkommensschwache Familien etwas tun. Einkommensstarke Familien haben ein höheres Gesundheitsbewusstsein, haben auch die Mittel, sich Gesundheitsförderung zu finanzieren. Nicht umsonst boomen die Wellness-Tempel.

 


Präsident Jürgen Weiss: Die letzte Zusatzfrage stellt Herr Professor Konecny.

 


Bundesrat Albrecht Konecny (SPÖ, Wien): Frau Bundesminister! All das, was Sie hier referiert haben, ist unbestritten, ich halte es aber für einen einseitigen und kurz­sichtigen Zugang zu diesem Thema, wenn wir nur die selbst bestimmten Gesundheits­faktoren in Rechnung stellen. Sie wissen so gut wie jeder andere, dass Stress am Arbeitsplatz, Umweltbedingungen – das könnte man endlos aufzählen – in gleicher Weise für das persönliche Lebensgesundheitsschicksal eines Menschen verantwortlich sind.

Meine Frage: Welche Maßnahmen setzen Sie auf diesem Gebiet?

 


Präsident Jürgen Weiss: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Wenn Sie die Umweltbedingungen ansprechen, so darf ich Ihnen sagen: Es hat eine Initiative mei­nerseits auch für den Arbeitsplatz gegeben. Wir haben in einer großen Enquete ge­meinsam mit der Wirtschaftskammer und der Bauernkammer vor allem das Thema „Pflanzen am Arbeitsplatz, Arbeitsumfeld verbessern“ diskutiert, und wir setzen vor allem in unserer betrieblichen Gesundheitsförderung darauf, Betriebe auch entspre­chend zu informieren und zu animieren, durch gesundheitsfördernde Maßnahmen die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern.

Die Betriebe haben – ähnlich wie beim Umweltschutz vor 15 Jahren – auch erkannt, dass sich Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung rechnen. Das bringt nämlich motiviertere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dann effizienter arbeiten. Ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung auch sagen, dass es kaum einen Betrieb gibt, den ich zu überzeugen versuche, dass er gesundheitsfördernde Maßnahmen setzen sollte, der sich dagegen wehrt oder stemmt.

Ich habe auch alle Fraktionen dieses Hohen Hauses eingeladen, über Gesundheits­botschafter in den Betrieben ihrer Wahlkreise für gesundheitsfördernde Maßnahmen zu werben. Wir stellen diesbezüglich gerne Materialien zur Verfügung, und ich bin sehr dankbar, wenn Abgeordnete und Bundesräte die Betriebe in ihrem Wahlkreis besuchen und sie darauf aufmerksam machen, welche gesundheitsfördernden Maßnahmen es gibt, und sie darauf hinweisen, welche Unterstützung es auch von Seiten der Kranken­versicherungen gibt.

 


Präsident Jürgen Weiss: Wir gelangen zur letzten Anfrage, zur Anfrage 1333/M. Ich bitte den Fragesteller, Herrn Bundesrat Dr. Gumplmaier, um die Verlesung seiner An­frage.

 


Bundesrat Dr. Erich Gumplmaier (SPÖ, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Minister! Die Reform des Gesundheitssystems ist einer der Schwerpunkte Ihrer Regierungs­tätigkeit. In diesem Zusammenhang lesen wir in den Medien (Präsident Weiss gibt das Glockenzeichen) sehr häufig von Gesundheitsagenturen.

 


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