Bundesrat Stenographisches Protokoll 709. Sitzung / Seite 63

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Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Danke für die Berichterstattung.

Berichterstatter zu Punkt 6 ist ebenfalls Herr Bundesrat Höfinger. Ich bitte auch um die­sen Bericht.

 


Berichterstatter Johann Höfinger: Bericht des Finanzausschusses über den Be­schluss des Nationalrates vom 6. Mai 2004 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Katastrophenfondsgesetz 1996 geändert wird.

Auch dieser Bericht liegt Ihnen in schriftlicher Form vor. Ich darf daher zum Beschluss kommen.

Der Finanzausschuss stellt nach Beratung der Vorlage am 17. Mai 2004 mit Stimmen­einhelligkeit den Antrag, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Ich danke für die Berichterstattung.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Schimböck. – Bitte, Herr Bundesrat. (Bun­desrat Schimböck stellt einen Kaktus vor sich auf das Rednerpult. – Bundesrat Dr. Kühnel: Aktionismus! – Beifall der Bundesrätinnen Bachner und Dr. Lichten­ecker.)

 


12.47

Bundesrat Wolfgang Schimböck (SPÖ, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Sehr geehrte Damen und Herren! Sie können das ruhig Aktionismus nennen. Ich glaube, man muss bei dieser Steuerreform ein sehr deutliches Zeichen setzen. Mir ist erinnerlich, dass in der Plenarsitzung des Nationalrates von Abgeordneten der FPÖ Vergissmeinnicht verteilt wurden. Es gab dort eine Mordsdebatte, auch um diese Ver­teilungsaktion. Präsident Khol hat damals sogar die Sitzung unterbrochen.

Was man damit genau gemeint hat, weiß ich nicht, aber eines ist mir ganz klar, Herr Dr. Kühnel: Diese Steuerreform werden viele Menschen in dieser Republik nicht ver­gessen, auch wenn die blauen Abgeordneten Vergissmeinnicht im Nationalrat verteilt haben. – Aber nun zum Thema.

Herr Staatssekretär, Ihr Ressortchef hätte eine einmalige Chance gehabt, nämlich die Architektur unserer Steuergesetzgebung wirklich völlig zu verändern. Man hätte eigent­lich an alle Betriebe denken müssen, die in dieser Republik viele Menschen beschäfti­gen. Es ist ein ganz interessantes Bonmot, dass Frau Cordula Frieser, Steuerexpertin und frühere Abgeordnete der ÖVP hier im Hohen Haus, gemeint hat, dass man bei dieser Steuerreform bei den 300 000 Unternehmungen in diesem Land auf 255 000 vergessen hat. Das sind nämlich jene, die nicht in Form von Körperschaften organisiert sind. Für diese gilt bekanntlich die Herabsetzung der Körperschaftsteuer von 34 auf 25 Prozent nicht.

Herr Staatssekretär, es ist Ihnen mit Ihrem Ressortchef wirklich ein Rekord gelungen, denn wir haben damit, wenn Sie den effektiven Steuersatz betrachten, also nach Ab­schreibungen, jetzt schon die meisten früheren Ostblockstaaten sogar unterboten. Ich würde mir nur eines wünschen, dass wir nämlich unsere Standards, Herr Staats­sekretär, die wir im Bildungswesen haben, die im wissenschaftlichen Bereich gegeben sind, die wir in der Infrastruktur für die Unternehmungen in diesem Land haben, nicht auch auf jene Standards hinunterfahren müssen, die in diesen früheren Ostblock­staaten herrschen. Das würde ich mir sehr wünschen.

Weil Sie erwähnt haben, dass hier verschiedene Möglichkeiten geschaffen wurden, möchte ich doch Universitätsprofessor Dr. Doralt zitieren, der gesagt hat: Dort, wo


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