Bundesrat Stenographisches Protokoll 709. Sitzung / Seite 68

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Alternativen lüften.“ – So weit Hannes Androsch am 6. Mai in den „Salzburger Nach­richten“. Dem habe ich an und für sich nichts hinzuzufügen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich noch einmal festhalten: Diese Steuerreform bedeutet eine Vereinfachung des Steuertarifs und eine Entlastung mit einem Volumen von 1,1 Milliarden €, eine Einkommensstärkung für Familien im Ausmaß von 250 Millionen € und Impulse für den Arbeits- und Wirtschaftsstandort Österreich zur Stärkung der Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen im Aus­maß von 975 Millionen €. Insgesamt zahlen ab 2005 2,5 Millionen Österreicher keine Steuern mehr.

Herr Kollege Konecny! Wenn das kein großer Wurf ist, dann weiß ich nicht, welch gro­ßer Wurf Ihnen gelingen würde! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen. – Bundesrat Prutsch: Da siehst du ... bei welcher Einkommenssituation! Wer nichts hat, dem kann man nichts wegnehmen!)

13.09

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als nächster Rednerin erteile ich Frau Bundes­rätin Dr. Lichtenecker das Wort. – Bitte.

 


13.09

Bundesrätin Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Im Bericht des Finanzaus­schusses hat sich diese Bundesregierung Ziele wie die Verbesserung der Standort­attraktivität, die Entlastung des Faktors Arbeit, die Setzung umweltschonender Maß­nahmen und die Verbesserung der Steuergerechtigkeit gesetzt. – Ich frage mich, wo das alles bleibt.

Im zweiten Satz dieses Berichtes haben Sie geschrieben, dass wirtschaftsfördernde und damit arbeitsplatzsichernde Maßnahmen gesetzt werden sollen. Wir haben jedoch eine Arbeitslosenquote, die sozusagen im negativen Sinne phänomenal ist. – Wo set­zen Sie denn tatsächlich diese Maßnahmen?

In diesem Bericht ist auch noch ein weiterer spannender Satz enthalten, der besagt, dass die Maßnahmen unterstützend auf den sich abzeichnenden Wirtschaftsauf­schwung wirken sollen. Die Frage lautet: Wo passiert das? – Die Daten des Wifo belegen klar, dass die Konjunktur ins Stocken geraten ist. Wo sind denn die Maßnah­men, die den Konjunkturaufschwung vorantreiben? (Zwischenbemerkung von Staats­sekretär Dr. Finz.)

Herr Staatssekretär! Ich lasse mir die Konjunkturpakete gerne noch einmal ausführen. Sie sind von uns aber auf Grund ihrer zu geringen Dimension beziehungsweise auch auf Grund der schlechten und schwachen Schwerpunktsetzung schon heftigst kritisiert worden.

Die Frage ist: Was geschieht denn in den verschiedenen Sektoren? – Letztendlich gibt es mehrere Bereiche, die das Bruttoinlandsprodukt bestimmen und festlegen: im Haus­haltssektor den Konsum, im Unternehmenssektor die Investitionen, die Staatsaus­gaben und natürlich auch die Exportwirtschaft. Dazu kommt, dass dieser gesamte Bereich natürlich auch von einer Form von Stimmung – von einer Grundstimmung – dominiert wird. Diese Regierung ist dafür verantwortlich, dass die Stimmung in diesem Land schlecht ist. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Sie ist schlecht! Betrachten Sie etwa den Konsum: Letzte Woche wurde die Aussage des Wifo in allen namhaften Blättern zitiert: Angstsparen greift um sich. Das ist doch erschütternd! Angstsparen ist ein Phänomen, das eintritt, wenn die Leute sozusagen noch Schlimmeres befürchten. Es ist logisch: Wenn gespart wird, dann wird weniger


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