alles andere sind Steuern. Als zweites Beispiel: Beim Diesel beträgt der Bruttopreis an der Tankstelle 0,899 €, im Nettopreis kostet er 0,447 €, und alles andere sind Steuern. (Bundesrat Dr. Kühnel: Was hat das mit der Steuerreform zu tun? Wir reden von der Steuerreform!) Ich habe ja gesagt, das hat Auswirkungen! Wir reden von den Belastungen und Entlastungen der Pendler, damit hat sicher auch die Steuerreform etwas zu tun.
Gerade Herr Wirtschaftsminister Bartenstein, der ja in den eigenen Reihen unter Kritik steht und von ÖAAB-Geschäftsführer Robotka aus Salzburg schon aufgefordert worden ist zurückzutreten, hat es bis jetzt verabsäumt, in einem Benzinpreis-Gipfel Maßnahmen zu setzen, dass die Pendlerinnen und Pendler, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlastet werden und dass die Treibstoffpreise nicht in die Höhe gehen, sondern reguliert werden. (Bundesrat Ing. Kampl: In Kärnten ist es billiger geworden!) – Das nur kurz zum Thema Pendler.
Darum: Zeigen Sie ein Herz, liebe
Kolleginnen und Kollegen! Unterstützen Sie unsere Arbeitnehmerinnen und unsere
Arbeitnehmer, die kleinen Betriebe, die Bauern, und lehnen Sie diese
Steuerreform ab! – Danke. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. –
Bundesrat Dr. Kühnel: ... hinüber nach Bayern und studieren Sie dort
die Treibstoffpreise!)
15.50
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet: Frau Bundesrätin Zwazl. – Bitte.
15.51
Bundesrätin Sonja Zwazl (ÖVP, Niederösterreich): Frau Präsident! Herr Staatssekretär! (Die Rednerin versucht, das Pult einzustellen. – Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ich drücke ohnehin schon auf den Knopf. Es war zu langsam.
Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Es ist heute schon sehr viel gesprochen worden,
aber sehr wenig zur Sache. (Beifall bei der ÖVP.) Wir sind heute schon
sehr liebenswürdig miteinander umgegangen. Ich habe mir das eigentlich anders
vorgestellt, wie eine Diskussion im Bundesrat abläuft. Ich sehe, dass es hier
nicht so sehr darum geht, wirklich Fakten auszutauschen, sondern darum, dass
man ein Muskelspiel als sportliche Übung hat. Gut, damit werden wir uns
abfinden müssen.
Ich habe
heute den Kaktus, den der Herr Staatssekretär bekommen hat, sehr bewundert.
Wir alle wissen, dass ein Kaktus irrsinnig lange braucht, damit er wächst, und
ich habe mir gedacht (Bundesrat Konecny: Ja, das braucht die ÖVP auch!): Dieser muss noch von Edlinger
sein, da ist die Saat gelegt worden. Denn in unserer Zeit kann sich ein Kaktus
nicht entwickeln, weil wir andere Präferenzen setzen. (Beifall bei der ÖVP.)
Aber ich
glaube, dass man ganz einfach sagen muss: Nobody is perfect. Es gibt überhaupt
kein System, das für alle gleich gut ist. Ich bin auch gefragt worden, was
Standortsicherung heißt. Für mich als Vertreterin der Wirtschaft heißt
Standortsicherung, dass ich mit meinem Betrieb ganz einfach am Standort bleiben
kann, dass ich wettbewerbsfähig bin, dass ich Aufträge bekomme, dass ich
Kunden habe und dass ich damit ganz einfach auch meine Arbeitsplätze sichern
kann.
Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Für mich in der Wirtschaft ist es so, dass wir
alle in einem Boot sitzen, Unternehmer und Mitarbeiter. Nur dann, wenn das
funktioniert, gehen auch unsere Betriebe gut. Ich weiß nicht, was hier für
eine Ansicht vorherrscht. Vielleicht sind Sie schon so weit von der Praxis
entfernt, dass Sie gar nicht mehr wissen, wie das in der Praxis funktioniert.
Aber ich muss sagen, ich weiß ganz genau, wie wichtig es ist, gut qualifizierte
Mitarbeiter zu haben, sonst nützt das bei uns gar nichts! (Beifall bei der
ÖVP.)
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