Bundesrat Stenographisches Protokoll 710. Sitzung / Seite 90

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menarbeit zwischen Schule und Verein forcieren müssen. Eine entsprechende En­quete, vor kurzem in Wieselburg stattgefunden, hat erste Ergebnisse erzielt. Es wird durch das Zusammenarbeiten mit den Vereinen ein verstärktes Sportangebot in die Schulen gebracht. Ich glaube, dass das auch sehr sinnvoll ist, was die Freizeitgestal­tung unserer Jugendlichen insgesamt betrifft.

Der größte Einsparungsfaktor für unser „Krankheitssystem“ liegt eindeutig im Betriebs­sport. Wir versuchen, über die Gesundheitsvorsorge in den Betrieben, durch betriebli­che Gesundheitsförderung sehr, sehr vieles zu bewegen – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir sind in Verhandlungen mit dem Hauptverband, der uns signalisiert hat, dass er bei entsprechenden Sportangeboten bereit ist, auch einen finanziellen Beitrag zu leisten. Über die Gebietskrankenkassen besteht sogar schon die Möglichkeit. Ich glaube, es ist § 47 des Sozialversicherungsgesetzes, der uns die Möglichkeit schafft, Sportprogramme auch aus den Gebietskrankenkassen heraus zu finanzieren.

Erst heute ist unser Mobilitätsbus auf Tour gegangen; es geht in diesem Zusammen­hang um die ältere Generation. Einfache Tests sollen zeigen, wo die Defizite sind. Be­ratungsgespräche sollen zeigen, wie man diese Defizite wieder behebt. Man muss wis­sen, dass 80 Prozent aller Stürze bei Senioren nicht von irgendwo herab oder über irgendetwas drüber, sondern einfach so beim ganz normalen Gehen passieren und wieder 80 Prozent der Gestürzten dann enorme Kosten verursachen, weil die „Repara­tur“ so teuer ist. Mit entsprechenden Ausgleichsübungen, reinen Balanceübungen, rei­nen Bewegungsübungen aber können wir einen Großteil dieser Stürze verhindern. Dieses einfache Beispiel zeigt, was hier an Einsparungspotential vorhanden ist, und deshalb kommen wir auch mit diesem Mobilitätsbus in die Bundesländer, um auf all das aufmerksam zu machen.

All diese Bereiche werden von Sportwissenschaftern begleitet und ausgewertet. Wir werden dann Berechnungen auf der Basis dieser neuesten Daten anstellen, um zu zeigen, wie groß das Sparpotential für das „Krankheitssystem“ ist, wie groß die Mög­lichkeit für den Sport ist, einen Beitrag zur Sanierung des „Krankheitssystems“ zu leis­ten, um wieder zum Gesundheitssystem zu kommen, wie groß die Möglichkeit ist, aus den „kranken“ Kassen wieder „gesunde“ Kassen zu machen!

Ich hoffe, dass ich hier nicht nur das eine oder andere interessierte Ohr gefunden ha­be, sondern auch den einen/die eine oder den anderen/die andere Unterstützer/in für unsere Vorhaben. Wir wollen den Sport als Dienstleister am Gesundheitssystem etab­lieren, gemeinsam mit den großen Dachverbänden, die damit eine wunderbare Auf­gabe haben. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.24

 


Präsident Jürgen Weiss: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist ebenfalls nicht der Fall.

Die Abstimmung über die gegenständlichen Berichte erfolgt getrennt.

Wir kommen zunächst zur Abstimmung über den 17. Sportbericht 2000.

Ich ersuche jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmeneinhel­ligkeit. Der Antrag ist angenommen.

 


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