Bundesrat Stenographisches Protokoll 710. Sitzung / Seite 145

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der EURATOM-Revisionskonferenz zu betreiben. – Das halte ich persönlich eigentlich für überflüssig, weil Herr Bundeskanzler Dr. Schüssel und Frau Außenministerin Dr. Ferrero-Waldner auch schon in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie die österreichischen Interessen im In- und Ausland 100-prozentig vertreten und von uns keinerlei Anweisungen hiezu erhalten müssen. (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrätin Kerschbaum: Was?)

18.12

 


Präsident Jürgen Weiss: Weitere Wortmeldung: Herr Professor Konecny. – Bitte.

 


18.12

Bundesrat Albrecht Konecny (SPÖ, Wien): Also jetzt verstehe ich nicht mehr ganz Ihre Argumentationskette. Wir beschließen – gerne mit unseren Stimmen – eine Ent­schließung, die im Wesentlichen – daran habe ich keinen Zweifel – einen Konsens festschreibt, an den sich – ich habe das Gegenteil nicht behauptet – offensichtlich auch die Bundesregierung hält. Und diesen Auftrag müssen wir ihr erteilen.

Den konkreten Auftrag, eine bestimmte Maßnahme, die unverzichtbar ist, zu verfolgen, die Sie offenbar zu setzen beabsichtigen – im Gegensatz zu dem, was Frau Stenzel meint beziehungsweise worin sie sich „geirrt“ hat –, das wäre Ihrer Ansicht nach offen­sichtlich ein Misstrauensvotum gegen die Bundesregierung, weil man ihr etwas auf­trägt.

Entschließungsanträge, die dieses Haus in der Vergangenheit mit der gegebenen Mehrheit und mit jeder früheren Mehrheit beschlossen hat, haben immer der Bundes­regierung Recht gegeben. Es ist das Wesen einer Mehrheit, dass sie ihre Regierung in solchen Entschließungsanträgen unterstützt.

Also: Warum haben ÖVP und FPÖ den einen Antrag gestellt – und den anderen wollen Sie nicht? – Das kann ich nicht nachvollziehen!

Aber wenn es so ist – vielleicht weiß Kollege Bieringer, warum es so sein muss –, dann werden wir dieses eben kontrovers abstimmen müssen. Nicht den Ihren! Dafür sein ist richtig; politisch und atom-politisch.

Ich würde dem Herrn Präsidenten gerne einen Antrag auf namentliche Abstimmung überreichen. (Der Redner überreicht Präsident Weiss ein Dokument.)

18.14

 


Präsident Jürgen Weiss: Weitere Wortmeldungen hiezu liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Ich unterbreche die Sitzung jetzt für einige Minuten, damit die namentliche Abstim­mung ordnungsgemäß vorbereitet werden kann.

(Die Sitzung wird um 18.14 Uhr unterbrochen und um 18.21 Uhr wieder aufgenom­men.)

 


Präsident Jürgen Weiss: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf.

Es liegt ein Antrag der Bundesräte Professor Konecny und KollegInnen auf Fassung einer Entschließung betreffend EURATOM-Revisionskonferenz vor. Es ist namentli­che Abstimmung verlangt worden.

Da dieses Verlangen von fünf Bundesräten gestellt wurde, ist gemäß § 54 Abs. 2 der Geschäftsordnung eine namentliche Abstimmung durchzuführen. Ich gehe daher so vor.

 


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