sehr engagiert ist. (Bundesrätin Blatnik: Welche Arbeiten verrichten
sie? Welche Arbeiten verrichten zum Beispiel Bäuerinnen?)
Ich würde sagen: bis in alle Gremien, sowohl auf Ortsebene, Gemeindeebene und, wie Sie sehen, auch im Bundesrat, denn ich kann mich selbst als ... (Bundesrätin Blatnik: Warum nicht Präsidentinnen? Warum gibt es elf männliche Vizepräsidenten und drei Frauen?) – Da müssen Sie bei Ihnen im Land selbst nachschauen! Wir in Niederösterreich haben eine Vizepräsidentin. (Beifall bei der ÖVP.)
Sie haben auch von höheren Positionen
gesprochen. Darauf muss ich jetzt auch noch antworten. – Wir hätten heuer
die Chance gehabt, eine Frau, die sowohl qualifiziert ist als auch die höchste
Position des Staates Österreich angestrebt hat, zu wählen. Sie hätten ihr ja
Ihre Stimme geben können, dann wäre die Chance vielleicht da gewesen und dann
hätten wir jetzt eine Präsidentin. (Bundesrat Weilharter – in
Richtung SPÖ –: Dann wären Sie
glaubwürdig! – Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Gehen wir jetzt aber zum Grünen Bericht über, den wir heute behandeln. Er zeigt uns die Situation der Land- und Forstwirtschaft im Jahr 2003, und gleichzeitig schließen wir daraus die Maßnahmen für das Jahr 2005.
Ich meine, es handelt sich wirklich um einen ausführlichen und gut gestalteten Bericht, der uns wichtige Informationen gibt, die uns helfen, die richtigen politischen Weichenstellungen für die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft vorzunehmen.
Dieser Bericht zeigt uns deutlich, dass die österreichische Landwirtschaft klein strukturiert und meist im Berggebiet gelegen ist. Wenn 90 000 Betriebe oder 41 Prozent der Bauern weniger als 10 Hektar bewirtschaften und 85 000 Betriebe im Berggebiet liegen, dann wissen wir, dass die Ausgangslage einfach schwierig ist. Europaweit beträgt die durchschnittliche Flächenausstattung zirka 18,7 Hektar.
Uns ist es aber vor allem wichtig, eine umweltorientierte bäuerliche Landwirtschaft zu haben, die für den Inlandsmarkt Produkte höchster Qualität erzeugt und auch verstärkt exportiert.
Betrachten wir zum Beispiel den Rindfleisch-Bereich, der mir sehr am Herzen liegt – denn gerade für die benachteiligten Gebiete ist das ein wichtiger Wirtschaftsfaktor –, dann müssen wir feststellen, dass im Jahr 2003 die Produktion um 3 Prozent zurückgegangen ist, der Verbrauch in Österreich aber um 1,5 Prozent gestiegen ist. Schauen wir uns jetzt noch die Rindfleisch-Importe an, so müssen wir feststellen, dass sie um 21,3 Prozent gestiegen sind.
Ich glaube, dahin gehend ist uns mit dem Tierschutzgesetz eine wichtige Weichenstellung gelungen, aber das soll nicht die einzige sein, sondern es müssen für die Zukunft noch weitere Maßnahmen in diesem Bereich folgen.
Im Bereich der Milch konnten wir eine Steigerung der Importe, aber auch der Exporte um 13,1 Prozent feststellen. Was im Jahr 2003 sicher auch eine Schwierigkeit darstellte, das war der Milchpreis. Was den Schweinemarkt betrifft, so haben die internationalen Entwicklungen unseren österreichischen Markt sehr stark beeinflusst, und die rückläufige Preisentwicklung von 2002 hat sich fortgesetzt.
Das Jahr 2003 war von einer extremen Trockenheit und einer extremen Hitzeperiode geprägt, die in vielen Teilen Österreichs zu Ertragseinbußen bis hin zu Totalausfällen bei allen Kulturen geführt haben. Österreichweit konnten wir einen Getreiderückgang um 10 Prozent feststellen, der durch die Trockenheit entstand. Im Grünland mussten wir deswegen Einbußen von bis zu 30 Prozent hinnehmen. – Bund und Länder reagierten darauf – wie ich meine, gut – mit der Raufutter-Aktion, die sehr vielen geholfen hat, das Ärgste abzufedern.
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