Bundesrat Stenographisches Protokoll 713. Sitzung / Seite 78

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land: minus 13 Prozent, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Widerspruch bei der SPÖ.) Auch das eine klare Ausrichtung. Dort, wo falsche Politik gemacht wird, gibt es einen doppelt so hohen Einkommensrückgang wie dort, wo wir richtig liegen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir konnten noch dazu, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, im Jahr 2003 – es wundert mich, dass die Grünen da nicht draufgekommen sind, aber wahrscheinlich negieren sie positive Zahlen (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Tun wir nicht!) – einen Zuwachs bei den Bioflächen von 10 Prozent und bei den Bioackerflä­chen in den intensivsten Gebieten von 30 Prozent erzielen. Meine sehr geehrten Da­men und Herren! Das ist eine wesentlich höhere Summe im Umweltprogramm für Bio­betriebe, das ist eine einmalige Erfolgsstory, die sich sehen lassen kann! Und wir wol­len natürlich auch heuer dafür sorgen, dass der Einkommensrückgang von 6,1 Prozent wieder entsprechend ausgeglichen wird.

Jetzt zu einem Thema, das sehr ernst ist und das man nicht mit einem Vergleich von Sonderprämien für männliche Rinder und Mutterkühe abhandeln kann, meine sehr geehrten Damen und Herren! Da bin ich sehr sensibel. Wenn wir über die Gleichbe­rechtigung von Frau und Mann auch im ländlichen Raum und in bäuerlichen Betrieben reden, dann weigere ich mich, solch einen Vergleich zu akzeptieren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Das geht meiner Meinung nach entschieden zu weit!

41 Prozent der Betriebe werden von Frauen geführt. Es gibt eine hohe Kompetenz bei den Bäuerinnen und Bauern, sie verfügen über eine hervorragende Qualifikation und haben Engagement vor Ort. Sie sind die Säule im ländlichen Raum in vielen Regionen. 41 Prozent Frauen!

Meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ! Frau Bundesrätin Blatnik, ich habe mir das angeschaut, weil Sie einen Vergleich dahin gehend gezogen haben, wie viele Kammerpräsidenten und Kammerdirektoren der Landwirtschaftskammern weib­lich sind.

Ich frage Sie: Wie viele Kammerpräsidenten und wie viele Kammerdirektoren der Ar­beiterkammer sind weiblich? – Null, meine sehr geehrten Damen und Herren (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen), um auch hier die Realität ins richtige Licht zu rücken.

Im Übrigen bin ich ein klarer Verfechter (Zwischenruf des Bundesrates Prutsch) der Qualifikation bei der Bewerbung um bestimmte Positionen. Es steht jeder Frau, jeder Bäuerin frei, sich gemäß den demokratischen Abläufen in der Gemeinde, in der Re­gion, im Bezirk zu bewerben, gewählt zu werden und dann in einem Gremium vertreten zu sein. Das ist überhaupt kein Thema. Ich sage Ihnen ganz offen, weil Sie mein Res­sort angesprochen haben, Frau Bundesrätin Kerschbaum: Ich bin stolz darauf, dass ich der erste Minister bin, der bei acht Mitgliedern in seinem Kabinett zwei Frauen hat. Ich habe das Kabinett ohne eine Frau übernommen. Sie sehen also, dass ich sehr stark engagiert bin, um auch in den Führungsgremien die richtigen Antworten zu geben. Aber die Qualifikation ist der Maßstab! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.47

 


Präsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Stad­ler. – Bitte.

 


13.47

Bundesrat Werner Stadler (SPÖ, Oberösterreich): Frau Präsidentin! Herr Minister! Das ist natürlich auch eine Art, irgendetwas rhetorisch ins rechte Licht zu rücken. (Zwi­schenruf des Bundesrates Dr. Kühnel.) – Bitte, Herr Kühnel, Sie haben so viele Zwi-


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