Bundesrat Stenographisches Protokoll 713. Sitzung / Seite 80

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den Großen zu beenden. Gerechtigkeit bei der Aufteilung der Fördergelder ist herbei­zuführen. Das derzeit gültige landwirtschaftliche Fördersystem bevorzugt eindeutig die Großbetriebe und ist zu wenig ökologisch beziehungsweise sozial ausgerichtet.

Herr Bundesminister, ich möchte Sie zum Abschluss meines Redebeitrages mit dem Slogan der SPÖ-Bauern: Lebt der Bauer, blüht das Land, stirbt der Bauer, stirbt das Land, bitten, diese Umverteilung abzustellen und in Zukunft die Klein- und Mittelbe­triebe im ländlichen Raum zu fördern, denn wir brauchen sie alle. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

13.53

 


Präsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Tief­nig. – Bitte.

 


13.54

Bundesrat Ferdinand Tiefnig (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzter Herr Minister! Frau Präsidentin! Geschätzter Bundesrat! Ich möchte mich recht herzlich bei dir, Herr Minis­ter, für die Ökostromverordnung bedanken. Für das, was jetzt erreicht worden ist, muss ich wirklich einmal danke schön sagen. Es gibt wieder Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft in diesem Bereich. Herzlichen Dank, Herr Minister! (Ironische Heiterkeit der Bundesrätin Dr. Lichtenecker.)

Ich möchte eigentlich auch nicht mehr viel zum Grünen Bericht hinzufügen. Martina Wais ist zwar nicht mehr im Saal, aber da sieht man es wieder: Das ist eine Frau, die in der Landwirtschaft etwas bewegen kann, eine Bundesrätin, die aus der Landwirtschaft kommt und die vorhin eine sehr gute Präsentation geboten hat. (Beifall des Bundes­rates Ager.) Ich glaube, das ist auch erwähnenswert. Dem, was sie schon alles als Vorrednerin gesagt hat, ist eigentlich wenig hinzuzufügen.

Ich möchte vielleicht zu einem anderen Punkt etwas sagen, was auch im Grünen Bericht enthalten ist. Da ist zum Beispiel enthalten, dass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2003 0,7 Prozent betragen hat. Die Inflation hat leider 1,3 Prozent betragen. Die Arbeitslosigkeit ist europaweit mit 4,4 Prozent in Österreich fast am niedrigsten. (Bun­desrätin Dr. Lichtenecker: Steht das alles im Landwirtschaftsbericht drinnen?) – Das steht drinnen. Haben Sie nicht hineingeschaut? Interessant. Das steht alles im Land­wirtschaftsbericht!

Das Einkommen in der Landwirtschaft ist um 4 Prozent zurückgegangen. Wenn man den Landwirtschaftsbericht ein wenig liest, kommt man eigentlich auf viele Dinge drauf, liebe Kollegen von der Opposition! (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Das steht woan­ders auch, nicht nur im Grünen Bericht!)

Aber bezüglich der Einkommenseinbußen ist schon erwähnt worden, dass das groß­teils auf die Hitzewelle des vergangenen Jahres zurückzuführen ist. Beim Getreide waren Ausfälle bis zu 10 Prozent gegeben, was nur durch eine Preissteigerung von 6,3 Prozent ausgeglichen wurde; dadurch ist auch ein Defizit entstanden. Besonders große Verlierer waren im letzten Jahr die Schweinebetriebe und besonders die Milch­lieferanten. Da war sicher ein großer Verlierer der Bezirk Braunau beziehungsweise das Innviertel, wo einige der größten Milchproduzenten in Österreich beheimatet sind. Darum ist auch die Einkommenssituation im Milchsektor ganz extrem schwierig, weil diese Betriebe kaum Mittel haben, Investitionen zu tätigen, da nur 5 Prozent des Gesamteinkommens ins Eigenkapital rückgeführt werden konnten. Das ist schon eine ziemlich kritische Situation für unseren Bezirk. (Bundesrat Stadler: Da gibt es ein För­derungssystem!)

Herr Stadler! Fördersystem hin oder her: Es wird immer kritisiert, dass von 2,1 Prozent der EU-Mittel 1 Prozent der Landwirtschaft zugute kommt; also fast die Hälfte der För-


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