Bundesrat Stenographisches Protokoll 713. Sitzung / Seite 91

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Ich glaube, dass wir gut daran tun, sowohl die Bergquellen, die über großartiges Trink­wasser verfügen – wie auch die Stadt Wien, wir alle wissen das; Wien genießt ja einen hervorragenden Ruf, was das Wasser anlangt, aber auch Innsbruck –, ... (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Weil sie es importieren!)

Vor vier Jahren gab es ein Symposium über Wasser, das im Stift Stams im Oberinntal stattfand. Ich war überrascht, welche Ergebnisse, welche Diskussionen es dort gab. Es war ein international besetztes Symposium, das sich mit Fragen des Wassers beschäf­tigte. Man hat dort die Qualität von Gletscherwasser, von Wasser ganz unterschied­licher Herkunft geprüft, und dabei hat sich das österreichische Wasser als ganz hervor­ragend erwiesen – auch das Innsbrucker Wasser, es kommt ja von der Nordkette herunter. Wer einmal nach Innsbruck kommt, sollte unbedingt die Gelegenheit nützen, sich das anzuschauen. Man hat dort schon vor Jahrzehnten einen großen begehbaren Stollen gebaut, dort sprudelt das Wasser bachförmig heraus. Das ist Trinkwasser für beinahe 60 000 Haushalte, die mit diesem Wasser versorgt werden.

Bevor dieses Wasser als Trinkwasser genützt wird, versorgt es eine Turbine. Mit dieser Turbine wird Elektrizität erzeugt, und erst dann wird dieses Wasser in die Haushalte geleitet. (Bundesrat Boden: Steht das im Bericht drinnen?) – Nein das steht nicht im Bericht, aber ich spreche zu diesem Thema, das mich interessiert, weil ich denke, dass das in der heutigen Aussprache, in der man über viele Biosachen, Biokraftwerke und dergleichen gesprochen hat, ein bisschen zu kurz gekommen ist.

Bei uns rinnt diese wertvolle Energie den Bach hinunter. Um Arbeit zu schaffen, braucht es Energie, und Energie ist immer noch die beste und billigste Art, preiswerte Waren und Arbeitsplätze zu schaffen.

Wenn wir eine Bilanz ziehen, dann können wir feststellen, dass jedes Land in erster Linie seine verfügbaren Energien ausnützt. In Brasilien fahren 30 Prozent der Autos mit Biodiesel, in den USA sind es nur 2 Prozent, weil die USA genügend Erdöl haben. Biodiesel wird – das muss besonders hervorgehoben werden – jetzt auch in unserem Land aufgewertet. Ein wichtiger Energieträger in der Ukraine ist Stroh, das dort ver­heizt wird. In Bulgarien werden Solaranlagen eingesetzt, in Frankreich die Atomkraft­werke.

In Österreich erzeugen Windräder aus Windkraft ungefähr 3 Prozent des Stromes – diese Windkraftenergie fällt allerdings aus, wenn kein Wind weht, und dann muss schnell eine andere Energiequelle einspringen. Bei einem kalorischen Kraftwerk gibt es in diesem Fall Schwierigkeiten, weil es zuerst aufgeheizt werden muss. Die beste Lö­sung in Verbindung mit Windkraftwerken – ich habe mir die 300 im Burgenland ange­schaut – sind wiederum Wasserkraftwerke. Die Wasserkraftwerke bieten in diesem Zusammenhang eine gute Lösung, da sie schnell einspringen und die Stromausfälle der Windkrafträder ausgleichen können.

Wasser ist also ein ganz idealer Partner, wenn man Energie erzeugen möchte. Unser Land wird die brachliegenden Wasserkräfte, diesen Energiespender nützen müssen. Wir nützen bisher nur 20 Prozent unserer Wasserkapazität, die als Energiespender in Frage kommt. Wasserkraft überbietet jedoch an Rentabilität und auch an Umweltscho­nung alle anderen Energieträger.

Ich darf an einen weit zurückliegenden Vorfall erinnern, meine sehr geehrten Damen und Herren, der sich 1946 zugetragen hat.

Ich erinnere an den Vorfall, weil ich damit die Bedeutung herausstreichen will, wie wichtig es ist, dass wir uns mit ganzer Kraft der Unterstützung, dem Bau der Wasser­kraftwerke zuwenden. Ich bin für die Bioenergie absolut, da gibt es für mich überhaupt keine Frage; derzeit macht sie 4 Prozent aus, bis 2008 sollen es 7 Prozent sein. Das


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