Position der leitenden und höheren Beamten. (Bundesrat Konecny: Bei 5 300 von 30 000, da sind schon ein paar kleine darunter!)
Herr
Kollege Konecny! Noch ein paar Bemerkungen zur Kriminalstatistik. Es muss auch
festgehalten werden, dass bisher alle Innenminister der Zweiten Republik, im
Besonderen aber Minister Franz Löschnak, Minister Caspar Einem und Minister
Karl Schlögl – aber auch Bundesminister Ernst Strasser jetzt –, eine
völlig eigenwillige Datenerhebung für die Kriminalstatistik hatten, und schon deshalb
ist ein Vergleich nicht machbar, weil eben unterschiedliche Grundlagen für
diese Erhebungen vorlagen. Es haben sich natürlich die Grundlagen geändert, und
diese sind ja ein ausschlaggebender Teil bei der Erhebung für die
Kriminalstatistik.
Es muss uns
aber auch bewusst sein, meine Damen und Herren, dass sich in der Zwischenzeit
auch die Rechtsnormen geändert haben. In Zusammenhang damit folgende
Stichworte: Drogenhandel, Menschenhandel. Für diese Bereiche sind neue,
strengere und umfassendere Gesetze geschaffen worden, da es da in letzter Zeit
zu einem enormen Anstieg der Kriminalität kam. Vor 20, 30 Jahren waren
Rechtsnormen in diesen Bereichen noch nicht erforderlich.
Hohes
Haus! Meine Damen und Herren! Unabhängig von den Veränderungen der Grundlagen
für die Erhebungen bei der Kriminalstatistik bedarf es – und das ist einer
der wichtigstes Punkte, die in dieser Debatte behandelt werden sollen –
motivierter, engagierter Exekutivbeamter, die bereit sind, die Kriminalität
schon im Vorfeld zu bekämpfen, und die bereit sind, sich für so genannte
Präventivmaßnahmen einzusetzen. Diesbezüglich hätte ich mir viel mehr
Beachtung in dieser Debatte gewünscht. So hätte ich zum Beispiel erwartet, dass
als zentraler Punkt genannt worden wäre, dass wir Parlamentarier uns endlich
dazu durchringen sollten, dass ein modernes, zeitgemäßes Dienstrecht erlassen
wird. Das wäre ein vernünftiger Schritt, das wäre ein Präventivschritt, das
wäre ein motivierender Schritt. Er wäre sicherlich der richtige Weg, die
Kriminalität zu bekämpfen, weil sich engagierte, motivierte Beamte dann ihrer
Aufgabe gerne stellen würden.
Nun ein
Satz zu dem von den Sozialdemokraten eingebrachten Entschließungsantrag: Sie
verlangen schon zum wiederholten Male hier in diesem Hohen Haus, dass
1 000 Exekutivbeamte mehr eingestellt werden. Diese Forderung ist auch in
einem Protokoll nachzulesen, sie ist ein alter Hut. (Bundesrat Konecny: Aber unerfüllt! – Zwischenruf der Bundesrätin Bachner.) Unabhängig davon, Frau Kollegin Bachner, sagt
sie nichts aus über die Notwendigkeit. (Ironische
Heiterkeit der Bundesrätin Bachner.) Sie sagen
in Ihrem Antrag nichts über den Bedarf. Sie sagen aber auch nicht, wo Sie diese
einsetzen und wie Sie diese finanzieren würden. Ich sage es noch einmal: Es ist
ein alter Hut!
Die Entwicklung der Kriminalitätsrate hat
natürlich auch Veränderungen im Exekutivbereich zu Folge. Es wäre an der Zeit,
meine Damen und Herren von der SPÖ, sich bei Dringlichen Anfragen an den
Zeiterscheinungen, an den Gegebenheiten der Zeit, in der wir leben, zu
orientieren, sie dahin gehend auszurichten. Wir werden daher, weil das nicht
der Fall ist, Ihrem Entschließungsantrag nicht
die Zustimmung geben. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. –
Bundesrätin Bachner: Oh Wunder!)
18.18
Präsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag. Neuwirth. – Bitte, Frau Bundesrätin.
18.18
Bundesrätin Mag. Susanne Neuwirth (SPÖ, Salzburg): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Jetzt, nach den Reden meiner
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