Bundesrat Stenographisches Protokoll 717. Sitzung / Seite 97

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desländer, denn es ist nicht selbstverständlich, meine Damen und Herren, dass Beamte bis 3 Uhr in der Früh sitzen, dass sie von Sonntagmittag bis Sonntagabend in ihren Büros in den Ländern sitzen, um die fertig gestellten Texte tatsächlich noch einmal durchzusehen, noch einmal zu korrigieren und bis 21 Uhr Rückmeldung zu geben, und dann wieder unsere Beamten bis 4 Uhr in der Früh sitzen, damit am Montag um 9 Uhr in der Früh tatsächlich dieser 15a-Vertrag für den Ministerrat am Dienstag bereit liegt. Das ist nicht selbstverständlich. Dafür ein ausgesprochen herz­liches Dankeschön und natürlich auch an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kabinett, die diesen Prozess begleitet haben und natürlich genauso lang immer gesessen sind und mitgearbeitet haben. Meine Damen und Herren, das ist durchaus einen Applaus auch an die Mitarbeiter wert. (Allgemeiner Beifall.)

Lassen Sie mich ganz kurz nur auf die Debattenbeiträge eingehen. Herr Bundesrat Einwall­ner! Ich möchte einmal mehr, einfach nur um der Wahrheit Genüge zu tun, festhalten: In diesem Diskussionsprozess waren von meinem Haus oder von mir persönlich nie Zwangsprivatisierungen geplant. Ich habe das immer wieder gesagt, aber man soll Geschichtsfälschung nicht perpetuieren. Es hat immer wieder Oppositionspolitiker gegeben, die versucht haben, uns das zu unterstellen. Aber ich möchte Ihnen hier authentisch sagen, es war nie eine Zwangsprivatisierung geplant. Es war auch nie geplant, die Selbstverwaltung oder die Sozialversicherung auszu­schalten. Das wäre gar nicht möglich gewesen und wäre auch nicht sinnvoll gewesen, denn sie sind die, die das meiste Geld in das System einbringen, aber nicht zum Selbstzweck, sondern als Beiträge eines jeden von uns. Jeder von uns zahlt dort hinein, und die Selbstverwaltung ist, und das sagt ja schon das Wort, dazu angehalten, es selbst gut zu verwalten, und darauf kommt es an. (Zwischenruf des Bundesrates Reisenberger.)

Daher war auch nie geplant, dass die Krankenversicherungen weniger Mitspracherecht haben, ganz im Gegenteil. Sie bekommen ja durch dieses System – und auch das war von Anfang an geplant – mehr Mitsprachemöglichkeiten.

Auf das Gesundheitstelematikgesetz gehe ich dann noch ein, wenn ich mich mit den Ausführungen von Frau Kollegin Lichtenecker beschäftige. Ich werde dann auch die Fragen von Herrn Kollegen Einwallner beantworten.

Was den PRIKRAF anbelangt, Herr Kollege, muss ein Missverständnis vorliegen. Das, was Sie gesagt haben, ist im Jahr 2000 passiert und nicht jetzt, denn damals hat es jahrelang keine Valorisierung gegeben. Diese ist dann im Jahr 2000 mit den 12 Pro­zent nachgeholt worden. In der Zwischenzeit hat es wieder keine Valorisierung gegeben, und auch mit diesem Gesetz hat es keine Valorisierung gegeben, es ist nur die bisherige Verordnung in ein Gesetz übernommen worden. Aber ich stehe hier und sage ganz offen, es wird diese Valorisierung geben müssen, denn die privaten Krankenanstalten werden ohne diese nicht kommen können. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Daher werden wir das sicher in einem weiteren Schritt tun. Es geht ja auch noch um die Konsolidierung der Krankenkassen, darauf komme ich auch noch zurück. Jetzt hat es hier allerdings keinerlei Erhöhung dieser Mittel gegeben, sehr wohl hat es sie aber im öffentlichen Bereich gegeben, aber nicht im PRIKRAF.

Lassen Sie mich noch etwas zu den von Ihnen behaupteten unsozialen Belastungen sagen. Es ist mir schon ein Anliegen. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, wenn es nach mir ginge, ich würde gerne allen alles gratis geben. Aber ein Schelm ist der, der mehr gibt, als er hat, oder er ist ein Scharlatan. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben die wunderbare Geldvermehrung noch nicht geschafft. Wir treten auch hier nicht als Wunderheiler oder als Vermehrer von Brot und Wein auf, sondern wir müssen


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