Bundesrat Stenographisches Protokoll 718. Sitzung / Seite 135

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Mehr als drei Arbeitsplätze bringt das ganze Formel-1-Projekt nicht. Es hat keinen Sinn, sich mit 120 Millionen an diesem Projekt zu beteiligen. – Dezember 1995, Bun­deskanzler Franz Vranitzky. Wo sind diese 120 Millionen? Wir warten noch immer dar­auf und würden uns freuen, wenn sie kämen.

Aber wir kennen ja den Zickzackkurs der SPÖ. Manche sagen: Ja, positiv, Gott sei Dank, dass das kommt. Wir verdienen mit dem Ö-Ring. Die anderen sagen: Nein, damit kann man nichts verdienen. – So ist das eigentlich ohnehin üblich.

Ein herzliches Dankeschön, Kollege Binna, wenn Sie sagen, wir haben gute ÖVP-Poli­tiker in der Steiermark. Hirschmann, Paierl, alle werden gelobt. Wir haben jetzt Herrn Schöpfer. Ja, danke! (Bundesrat Binna: Die Guten sind schon weg! – Zwischenruf des Bundesrates Ing. Einwallner.) Ich muss dazu sagen, wir selbst haben einen Bauernhof mit Gästezimmern. Wir selbst haben eigentlich in den letzten Jahren gut verdient, nicht nur in den Jahren, in denen die großen Rennen waren, sondern es war die ganze Region ausgelastet, also nicht nur die Region um den A-1-Ring, sondern, wie schon gesagt wurde, die ganze Steiermark.

Besonders betroffen sind natürlich jetzt momentan die Gasthäuser, die Hotels, vor allem der Tourismus. Das Geld vom Ö-Ring fehlt momentan. Wir hoffen aber im Aich­feld, dass sich wieder etwas mit dem Motorsport entwickeln wird, und die Zeichen schauen ja nicht so schlecht aus. Ich sage auch, eine bessere Werbung als mit dem A-1-Ring gibt es für die Region, für unser Land nicht. In meiner Gemeinde hat Herr Mateschitz ein Schloss gekauft. Er wollte dort einen Polo-Platz errichten. Vielleicht errichtet er dort auch noch etwas. Wir hoffen es natürlich.

Eines muss ich noch dazusagen: Jetzt kommt es so heraus, als ob die ÖVP, die Bundesregierung, die Landesregierung das ganze Projekt verhindert hätte. Das Projekt wurde verhindert durch die Einsprüche (Bundesrat Konecny: Der Bundesregierung!) von ungefähr 2 Prozent in der Region, denn 98 Prozent waren für das Projekt.

Kollegin Kerschbaum hat gesagt, es wurde mit den Projektgegnern nicht gesprochen. Das stimmt nicht. Ich war selbst mit der Frau Landeshauptmann bei einem der Projekt­gegner. Wenn in unserer Region gesagt wird, es gibt ein Problem, wenn wir 60 Hektar Wald einzäunen, wenn wir 60 Hektar in unserer Gegend herausnehmen, einer Ge­gend, wo der Wald fast bei der Haustür hereinwächst, wo der Wald die Täler zuwach­sen lässt, dann versteht man die gesamte Argumentation, dass es dort schöne Wan­derwege, dass dort schöne Spazierwege gibt, nicht mehr, denn, bitte, wer das Murtal kennt, weiß, wir haben so viele schöne Spazierwege. Kommt zu uns und bevölkert diese Wege! Aber es kann doch kein Problem sein, wenn ich 60 Hektar herausnehme und einzäune, damit dort Teststrecken errichtet werden können.

Zu dem ganzen Projekt: Es war nicht nur die Rennstrecke mittendrin, sondern es wa­ren rundherum Hotels geplant, es waren Schulen geplant, es waren Ausstellungshallen und Forschungszentren geplant. Ich weiß nicht, wer damit ein Problem hat, welche Emissionen, Immissionen, Lärmbelastungen von denen verursacht werden. Es ist für uns natürlich schon sehr schwer zu verstehen, dass diese zwei Bürgerinitiativen – im Endeffekt waren es eigentlich nur sieben Einsprüche, die noch übrig geblieben sind – dagegen sind, denn sogar unser eigener Umweltanwalt hat zurückgezogen. (Bundesrat Konecny: Na geh!)

Geschätzte Damen und Herren! Etwas möchte ich noch aufzeigen: Es ist eh schon angesprochen worden, dass die Region nicht so schlecht dasteht. In unserer Region haben wir Superfirmen, etwa die ATB, die HTB, die AT&S sowie die Papierfabrik Pöls, die schon angesprochen wurde, die wieder investieren und ausbauen möchte, das Holzinnovationszentrum in Zeltweg, die Bergtechnik, die Obersteirische Molkerei, aber vor allem auch die vielen innovativen Klein- und Mittelbetriebe. Wir haben ausgezeich-


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