Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 106

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Wenn heute hier gesagt wurde, dass 6 600 neue Arbeitsplätze nur in Kärnten geschafft werden, liebe Frau Kollegin, dann möchte ich sagen, diese Zahl bezieht sich auf alle vier Standorte, nicht auf Kärnten allein.

Ich muss schon ein bisschen schmunzeln, wenn Sie richtigerweise gesagt haben, dass die Sozialdemokratische Partei gegen die zu teuren Grundstücke war. – Meine Damen und Herren! Das Spiel kenne ich. Es war bei mir genau dasselbe, aber man kann doch nicht davon ausgehen, wenn man Grünland für einen Sportstättenbau umwidmet, dass man dem Eigentümer dann Grünlandpreise bezahlt. Da bitte ich schon zu bedenken, dass dem zusteht, dass er für diese Grundstücke einen Preis bekommt, der dem Bau­land angemessen ist. Das möchte ich ausdrücklich festhalten. Ich stehe dazu, weil wir das genauso gemacht haben, und wir wurden, weil ja sehr viele Schreie oder Zwi­schenrufe von der Bürgerliste der Stadt Salzburg gekommen sind, vom Bundesrech­nungshof und vom Landesrechnungshof überprüft, und es hat keinerlei Beanstandung in Bezug auf den Grundstückspreis gegeben.

Meine Gemeinde wird sicherlich einen angemessenen Beitrag zur Vergrößerung des Stadions leisten. Ich halte es nur zum gegebenen Zeitpunkt nicht für sehr zielführend, wenn wir sofort nach der Europameisterschaft 2008 wieder zurückbauen. Ich bitte, dar­an zu denken, dass hier in Salzburg eine Ausnahmesituation gegeben ist. Wenn Salz­burg die Olympischen Spiele 2014 erhält, sollen im Stadion Wals-Siezenheim die Er­öffnung und die Schlussfeier stattfinden, und da brauchen wir dann wieder 30 000 Sitz­plätze. Das wäre – ich glaube, da wird mir jeder Recht geben – widersinnig, wenn wir 2008, 2009 Rückbauten durchführen würden und 2012 oder 2013 wieder auf 30 000 oder 32 000 Sitzplätze, wie es in Salzburg, in Wals-Siezenheim, vorgesehen ist, auf­stocken.

Ich halte aber ausdrücklich fest, dass die Bietergemeinschaft Porr/Alpine Mayreder – wenn Sie „Alpine“ hören, werden Sie sagen, no na net, der Bürgermeister von Wals-Siezenheim wird wohl seiner eigenen Baufirma das zugestehen, das heißt der in sei­nem Gemeindegebiet ansässigen Baufirma; nicht dass da jemand hineininterpretiert, ich wäre Eigentümer bei der Alpine – das Stadion in Wals-Siezenheim in exzellenter Weise in einer Bauzeit von 16 Monaten hingestellt hat und dieses Stadion allgemein als ein gutes und sehr gut gelungenes Bauwerk angeschaut wird.

Wenn Sie davon ausgehen, dass heute alles so eingerichtet sein soll, dass man alle möglichen Veranstaltungen dort machen kann – es gibt ja das neudeutsche Wort „Event“ dafür –, dann gebe ich Ihnen Recht, aber es muss das auch jemand bezahlen.

Wenn ich mir die Arena AufSchalke ansehe, dann muss ich sagen, das ist sicherlich ein wunderbares Bauwerk, das von Arnheim in Belgien abgeschaut worden ist. (Bun­desrat Dr. Böhm: In Holland!) In Holland – habe ich Belgien gesagt? Entschuldigung! Dort ist der erste ausziehbare Rasen gebaut worden. Wir haben uns das auch ange­schaut und wollten das in Wals-Siezenheim errichten, aber dafür wäre ein Vielfaches der Summe aufzuwenden gewesen, die wir zur Verfügung gestellt haben. Und ich bin froh darüber, dass wir dieses Stadion, so wie wir es heute haben, unser Europameis­terschafts-Stadion vorweisen können.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn ich davon ausgehe, dass das dritt­größte Sportereignis der Welt diese Fußball-Europameisterschaft ist, dann dürfen wir stolz sein, dass diese in Österreich stattfindet. Da ich ein grenzenloser Optimist bin, bin ich davon überzeugt, dass auch in Klagenfurt zum richtigen, zum gegebenen Zeitpunkt das Stadion der UEFA zur Kontrolle übergeben werden kann.

Und wenn ich davon ausgehe, dass geschätzte zehn Milliarden TV-Zuseher diese Fußball-Europameisterschaft weltweit sehen werden, dann, meine Damen und Herren,


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