Bundesrat Stenographisches Protokoll 725. Sitzung / Seite 49

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aber das verschweigen Sie! (Bundesrat Mag. Pehm: Die Negativsteuer ist nicht erhöht worden!)

Doch, es gibt auch eine Negativsteuer in diesem Fall: Auch wenn jemand keine Steu­ern bezahlt, kann er das vom Finanzamt (Bundesrat Mag. Pehm: Aber sie ist nicht verändert worden!) im Zuge der Arbeitnehmerveranlagung zurückbekommen, Herr Kollege. Und das sollten Sie sich doch in Erinnerung rufen: dass es hier eine faire Vor­gangsweise gibt und dass wir vor allem für jene, die es im Leben nicht so leicht haben, unser Herz am richtigen Fleck haben! (Ironische Heiterkeit des Bundesrates Gruber.)

Dieser Sozialbericht, meine Damen und Herren, ist also Zeugnis für und die Bilanz einer dynamischen, konsequenten und sozial gerechten Reformarbeit, die auch inter­national eine positive Anerkennung erhält – das erfahre ich immer wieder. Ich bin ja auch bei den diversen Sitzungen des EU-Rates und bei den einzelnen Workshops, bei den informellen Treffen und so weiter dabei, und ich muss sagen (Bundesrat Mag. Pehm: Aber in Österreich wurden Sie abgewählt!): Wir erhalten höchste Aner­kennung für unsere Sozialpolitik, für unsere Beschäftigungspolitik. Bei der Beschäfti­gung Älterer haben wir noch ein bisschen Nachholbedarf, das ist keine Frage (Bundes­rat Mag. Pehm: Wir haben Rekordarbeitslosigkeit!), aber auch deren Beschäftigungs­quote ist in den letzten zwei Jahren gestiegen, und zwar von 28,7 Prozent auf 30,1 Prozent (Bundesrat Mag. Pehm: Nicht „Nachholbedarf“! – Rekordarbeitslosig­keit!), Herr Kollege.

Vor allem ist es wichtig, dass wir auch international diese Anerkennung erhalten und dass wir im Sinne der österreichischen Bevölkerung arbeiten. – Ich danke für die Auf­merksamkeit. (Bundesrat Reisenberger: Realitätsverweigerung ist das! – Bundesrat Mag. Pehm: Da klatschen nicht einmal mehr die Regierungsparteien! – Bundesrat Stadler: „Applaus!“, „Applaus!“ – Da klatschen nicht einmal die Regierungsparteien!)

11.13


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Mag. Baier. Ich erteile ihm das Wort.

 


11.13.38

Bundesrat Mag. Bernhard Baier (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Zu Beginn ist es mir ein Anliegen, ein wenig das zu reflektieren, und darauf zu replizieren, was der Fraktionsvorsitzende der SPÖ, der sozialdemokratischen Fraktion hier im Bundesrat – obwohl er nicht da ist, aber man wird es ihm mit Sicherheit ausrichten oder bestellen können – zum Sozialbericht ge­sagt hat. Es ist zwar schon das eine oder andere Mal erwähnt worden, aber ich möchte es noch einmal wiederholen. (Ruf bei der SPÖ: Na probieren Sie es! Fangen Sie an!)

Für all jene, denen es nicht so sehr aufgefallen ist, möchte ich sagen, dass er nicht ein Wort, nicht eine Zahl, nicht einen Satz inhaltlich, in der Sache, zum vorliegenden So­zialbericht gesagt hat. Aber ... (Bundesrat Kraml: „1 Million“ hat er gesagt! „Über 1 Mil­lion armutsgefährdet“ hat er gesagt! – Das haben Sie schon wieder ...!) – Ja, er hat gesagt, 1 Million sind armutsgefährdet. Das war das Einzige.

Aber natürlich konnte er zum Schluss bemerken: „Wir lehnen den Bericht ab!“ – Das hat er schon gesagt – aber er hat es nicht begründet, warum auch immer. (Bundesrat Mag. Pehm: Selbstverständlich hat er eine politische Bewertung vorgenommen!) Viel­leicht weil er den Bericht nicht gelesen hat – das wäre eine Möglichkeit (Bundesrat Gruber: Wichtig ist, dass Sie es gelesen haben!) – oder weil ihm dazu nichts eingefal­len ist oder weil er hiezu inhaltlich an Kritikpunkten wenig anbringen hätte können. Das alles mögen Gründe sein. Und er hat von einer Realität gesprochen: Er hat gesagt, die-


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