BundesratStenographisches Protokoll727. Sitzung / Seite 34

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Das war die größte logistische Leistung der letzten Jahre und Jahrzehnte. Es ist dabei kaum zu Pannen gekommen. Es hat einen einzigen flächendeckenden Ausfall an einem Samstag Vormittag gegeben. Dieser konnte allerdings nur deswegen passieren, weil an diesem Samstag Vormittag ein kompletter Server – Sie wissen ja, es ist alles auf zwei Servern – zur Wartung vom Netz genommen wurde und beim zweiten Server ein Fehler aufgetreten ist.

Auf Grund dieser Erfahrung werden sozusagen die Wartungsarbeiten nur mehr nachts und sonntags durchgeführt werden, sodass auch das nicht mehr passieren kann. Das System war praktisch einen Vormittag blockiert, in weiterer Folge hat das System wieder hervorragend funktioniert. Zwei Tage später, als es wieder eine Aufregung gab, war die Aufregung unberechtigt, denn jeder konnte am System arbeiten, er konnte nur nicht online arbeiten. Das System wurde für eine Stunde für die Reparatur offline ge­schaltet. Das ist eine Lösung, da braucht sich niemand aufzuregen, denn die Ärzte wollten jahrelang nie einer Online-Lösung zustimmen, sondern wollten lediglich eine Offline-Lösung. Sie sollen sich jetzt, wenn das System kurzfristig einmal eine Stunde lang offline ist, nicht darüber erregen, denn es wird automatisch alles synchronisiert, wenn es wieder eingeschaltet ist. Das ist so wie bei Ihren Computern zuhause: Wenn Sie ausschalten, passiert trotzdem alles, und wenn Sie wieder einschalten, synchroni­siert sich das Ding Gott sei Dank automatisch.

Ich freue mich sehr darüber, dass mit diesem Projekt nicht nur der Krankenschein bald Geschichte sein wird, sondern dass der Rechnungshof in seinem Dritten Bericht fest­gestellt hat, dass sich dieses Projekt auf Grund der Ersparnisse – Abrechnungsmodali­täten und Ähnliches – innerhalb von zweieinhalb Jahren rechnen wird. Darüber hinaus durften wir bei einem Besuch in München bei der entsprechenden Firma erfahren, dass Österreich weltweit das modernste Gesundheitskartenprojekt hat. In der Zwischenzeit interessieren sich bereits viele Länder dafür, und wir können möglicherweise mit die­sem Projekt durchaus noch ein Geschäft machen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Wünschen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte.

 


Bundesrat Edgar Mayer (ÖVP, Vorarlberg): Frau Bundesministerin! Sie haben uns den Status beim Rollout schon ausreichend erklärt. Ich hätte noch folgende Frage: Wie sieht es mit der Zufriedenheit bei den Anwendern aus?

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Die Zufrieden­heit ist dankenswerterweise sehr hoch. Die Menschen freuen sich sehr, dass sie a) nicht mehr einen Krankenschein verlangen müssen und dass sie b) jederzeit durch die Verfügbarkeit der Karte auch einen Arztbesuch tätigen können.

Der Hauptverband beziehungsweise die GPA hat eine entsprechende Umfrage in Auf­trag gegeben. Diese war sehr positiv für die Benutzer der e-card. Auch die Ärzte sind in einem hohen Maße zufriedener, als es sich anfangs gezeigt hat. Das Ganze bringt letztlich auch eine Erleichterung. Ich denke, dass vor allem die Betriebe sehr froh sein müssen, weil sie nicht mehr 40 Millionen Krankenscheine a) ausstellen und b) verrech­nen müssen. Das erspart den Betrieben auch enorme verwaltungstechnische Leistun­gen.

Ich möchte ausdrücklich auf etwas hinweisen, weil es da Missverständnisse gegeben hat. Ich habe den Hauptverband ohnehin gebeten, besser darüber zu informieren, aber wir haben es jetzt auch über die Medien getan. Die 10 € Kartengebühr, die im Novem­ber vom Gehalt abgezogen werden, sind nicht für dieses Jahr, sondern das ist schon die Benützungsgebühr für das kommende Jahr, für 2006. Also niemand braucht zu glauben, dass er, wenn er jetzt erst die Karte bekommen hat, für das ganze Jahr 2005


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