BundesratStenographisches Protokoll727. Sitzung / Seite 128

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Über 117 Millionen Gäste jährlich bestätigen den österreichischen Touristikern, dass sie herzliche und freundliche Gastgeber sind. Wir alle wissen, dass Wirtschaft und Tou­rismus und ihre Entwicklung nie geradlinig verlaufen – einmal oben, einmal unten, so, wie auch im richtigen Leben –, aber Zahlen und Statistiken können auch relativ sein. Ich darf da ein Beispiel bringen, weil da immer ein bisschen die Panik ausbricht, wenn wir einmal 1,5 bis 2 Prozent weniger Nächtigungen in einem Jahr haben. Wenn irgend­ein anderes Land 20 Millionen Nächtigungen hat, dann bedeuten 5 Prozent Steigerung trotzdem immer noch erst 22 Millionen. Wenn dagegen wir heute von 120 Millionen Nächtigungen einmal kurzfristig in einem Jahr auf 117,5 Millionen zurückfallen, dann ist das eben insgesamt immer noch eine tolle Geschichte und dann ist die Hotellerie im­mer noch eine Branche, zu der man aufschauen kann, bin ich der Meinung.

Für das Jahr 2005 schauen die Prognosen ja nicht schlecht aus. Da soll es ja wieder eine Steigerung von etwa 4 Prozent geben, sodass wir wieder plus/minus auf unseren 120 Millionen Nächtigungen sind, und damit können wir uns auf der Welt schon sehen lassen.

Sehr erfreulich ist auch der Gastkommentar im Bericht – der hat mir gut gefallen – über das Thema Jugendtourismus. Das brauche ich euch wohl nicht zu sagen: Jugendliche sind die Gäste von morgen. Und was für uns Tiroler ganz wichtig ist: Die Jugend-Schi­kurse von in- und ausländischen Schulen sichern im Prinzip den Wintertourismus für die nächsten Jahre in Österreich, auch in Tirol und in Kärnten und überall.

Wandern im alpinen Gelände weckt die Liebe zu den Bergen. Das ist auch wichtig, denn wir haben einen Hauptkonkurrenten, und das sind die, die am Meer sind. Es gibt im Grunde nur zwei Destinationen: Fährst du ans Meer, in die Hitze, oder fährst du in die Berge? Und wenn wir da nicht aufpassen und in der Werbung nicht anständig wei­ter werben, dann werden uns vielleicht zu viele ans Meer fahren.

Ich bin der Meinung, man sollte die Jugendherbergen, günstige Privatquartiere und al­les Mögliche für Jugendliche nicht gering schätzen. In vielen Fällen kommt der Jugend­liche, wenn er erwachsen wird und selber einmal eine Familie hat, fast immer wieder an den „Tatort“ seines ersten Urlaubs zurück, und darauf können wir auch in Zukunft wieder bauen.

Im Jahr 2004 wurde von dir, lieber Bundesminister, das Projekt „Maßnahmenpaket Tourismus – Arbeit & Ausbildung“ gestartet mit dem Ziel, eine Verbesserung des Ar­beitskräftepotenzials für den Tourismus zu ermöglichen. Das ist auch eine wichtige Geschichte.

Mit Freude habe ich im Bericht gelesen, dass Österreich anlässlich seiner EU-Präsi­dentschaft im nächsten Jahr die Tourismusminister der 25 EU-Mitgliedstaaten, der Bei­trittsländer, EWR- und EFTA-Staaten zu einer Tourismusminister-Konferenz im März eingeladen hat. Es ist wichtig, dass wir dieses Schaufenster, dieses internationale Schaufenster zur Welt mit österreichischer Gastlichkeit und unserer herrlichen Land­schaft nützen und uns da präsentieren.

Ich komme zum Schluss meiner Ausführungen: Wir sollten in einem zusammenwach­senden Europa immer über die Zukunft der Tourismus- und Freizeitwirtschaft nachden­ken!

Lieber Herr Minister! Dieser Bericht ist eine sehr, sehr gute Grundlage dafür, und wir nehmen ihn gerne zur Kenntnis. Um das zu unterstreichen, darf ich zwei Anträge ein­bringen:

 


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