BundesratStenographisches Protokoll727. Sitzung / Seite 132

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In Bezug auf den Bericht zur Tourismus- und Freizeitwirtschaft 2004 möchte ich Fol­gendes feststellen: Auf Grund der Bedeutung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft für den Wirtschaftsstandort Österreich wurde in das Arbeitsübereinkommen der Bundes­regierung von 17. Dezember 1990 eine Aussage darüber aufgenommen, dass dem Nationalrat unter Einbeziehung der Tourismusforschung jährlich über die Lage der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Österreich berichtet werden soll.

Diesen Tourismusbericht verstehe ich allerdings nicht nur als einen Gegenstand eines parlamentarischen Auftrags, sondern vielmehr soll er allen, die im Tourismus tätig sind, als Informationsquelle dienen. Der vorliegende Bericht soll vor allem einen Überblick über das abgelaufene Tourismusjahr 2004 sowie einen Ausblick auf die künftige Ent­wicklung liefern.

Österreich bleibt ein überaus beliebtes Urlaubsland. Im Jahre 2004 konnten die Um­sätze wieder um 2,4 Prozent auf 18,55 Milliarden € gesteigert werden, obwohl das erste Mal seit 1997 ein leichter Rückgang der Nächtigungen von 0,6 Prozent auf 117,2 Millionen hingenommen werden musste. Auch bei den Ankünften konnte ein Plus verzeichnet werden: 28,5 Millionen, das ist ein Plus von 1,2 Prozent bei den Gäs­ten insgesamt; davon sind 19,4 Millionen Ausländer, was ein Plus von 1,5 Prozent aus­macht, und 9,1 Millionen Inländer, was ein Plus von 0,4 Prozent ausmacht.

Die Tendenz zu kürzeren Reisen setzte sich auch im abgelaufenen Jahr fort. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der inländischen Gäste sank auf 3,4 Nächte. Die ausländischen Reisenden übernachten im Schnitt 4,4-mal in Österreich. In Tirol findet man mit zirka 360 000 Betten ein Drittel der gesamten Gästebetten Österreichs bei zirka 8 Prozent der Einwohner.

44 Prozent der gesamten Nächtigungen in Österreich entfallen auf Tirol. Die Zahl der Gästebetten liegt derzeit auf dem Niveau von 1980, wobei eine Abnahme bei der Pri­vatzimmervermietung, zum Beispiel auf Bauernhöfen, und eine Zunahme in den Vier-Sterne-Hotels festzustellen ist. Die Geldmenge, die ein Tourist bei seinem Tirolaufent­halt im Land lässt, ist nicht zuletzt auf Grund der Verlagerung in Richtung Wintertouris­mus stark gestiegen.

Ich als Außerfernerin und zwanzig Jahre im Tourismus Beschäftigte kann mit Stolz berichten, dass wir im Bezirk Reutte mit zirka 32 000 Einwohnern im Jahre 2004 eine Nächtigungszahl von 3 113 357 erreicht haben. Die Verteilung auf Sommer- und Win­ternächtigungen ist beinahe gleich. Die genannte Zahl entspricht etwa 100 Nächtigun­gen pro Einwohner. Damit liegen wir an dritter Stelle in Tirol. Dabei gilt es aber zu be­denken, dass wir im Wettbewerb mit Regionen wie Kitzbühel, Arlberg und Paznaun stehen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.14


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zum Wort gemeldet ist Herr Präsident Mitterer. – Bitte.

 


17.14.23

Bundesrat Peter Mitterer (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Österreich ist und bleibt Tourismusweltmeister, auch wenn einige krampfhaft versuchen, aus den Berichten 2003 und 2004 negative Dinge herauszulesen. Allein in Europa, wo der Durchschnitt des Einkommens pro Kopf der Bevölkerung aus dem Tourismusbereich 458 € beträgt, ist Österreich, wenn es schon Weltmeister ist, natürlich auch überlegener Europameister mit einer Wertschöpfung von 1 515 €. Es lässt den Zweitgereihten, die Schweiz, mit 1 118 € pro Kopf der Bevöl­kerung bereits weit zurück.

 


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