BundesratStenographisches Protokoll727. Sitzung / Seite 135

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Dass die Aufenthaltsdauer zurückgeht, ist Faktum, und das kann ich auch immer wie­der im eigenen Betrieb beobachten. Aber gleichzeitig beobachte ich auch, dass die Be­reitschaft der Gäste oder Konsumenten, mehr Geld für Qualität auszugeben, wächst. Das zeigt, dass das Konsumverhalten heute anders ist: Der Gast möchte in der kürzes­ten Zeit einen maximalen Erholungswert herausholen.

Wir können diesem Anspruch gerecht werden, wenn wir wie bisher auch in Zukunft drei Faktoren beachten, nämlich, dass wir wirklich höchste Qualität in der Dienstleistung bringen – eben bei Speisen und Getränken –, dass wir weiterhin auch darauf achten, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Tourismusschulen, aber auch in den Lehrbetrieben bestens ausgebildet werden, und schließlich wird es in Zukunft im­mer wichtiger sein und bleiben – und für mich persönlich im Betrieb ist es ganz beson­ders wichtig –, dass wir eine enge und gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen der Gastronomie und der heimischen Landwirtschaft, unseren Bauern, haben, denn das sichert Qualität und stärkt schlussendlich unsere Regionen.

Wenn diese drei Punkte auch in Zukunft beachtet werden und wenn sich zusätzlich die durchaus positive Entwicklung unserer neuen EU-Staaten weiterhin fortsetzt – da denke ich an Slowenien, an die Slowakei, an Tschechien, an Ungarn, unsere un­mittelbaren Nachbarn, für die es Prognosen gibt, die 5 Prozent voraussagen, auf die ich mich gerne verlasse und denen gegenüber ich zuversichtlich bin –, so sehe ich dem wachsenden Tourismusmarkt Österreich ohne Sorge und mit Optimismus entge­gen. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesräte Dr. Böhm, Mitterer und Ing. Kampl.)

17.24


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Herr Bundesminister, ich erteile Ihnen das Wort.

 


17.25.09

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Frau Präsidentin! Hoher Bundesrat! Ich möchte mich den Wortmeldungen anschließen, die von Öster­reich als einem Tourismusland, als dem Tourismusland – wahrscheinlich der Num­mer 1 auf der Welt – gesprochen haben. Das sind wir, wenngleich wir anerkennen müssen, dass Österreich und Europa in Sachen Marktanteile im Welttourismusbereich in den nächsten Jahren zweifellos zurückfallen wird. Das ist gewissermaßen unaus­weichlich, weil vor allem die asiatische Region stark nachzieht. Sosehr wir uns Gäste aus China und Indien wünschen – dort gibt es einkommensstarke Schichten, die sich das sicherlich leisten können –, so sehr wissen wir natürlich auch, dass wir Qualität und Individualität bieten wollen und dass das in dieser Beziehung natürlich auch zu berücksichtigen ist.

Österreich ist ein Tourismusland, welches strukturell auf gutem Wege ist, im Winter und im Sommer viel anzubieten hat und alle wesentlichen Mainstreams der Tourismus­branche offerieren kann. Österreich wird im nächsten Jahr nicht nur kulturpolitisch, sondern natürlich auch tourismuspolitisch aus dem Mozart-Jahr viel herausholen. Was die Großveranstaltung EURO 08 betrifft, bei der die Österreicher endlich auch einmal selbst teilnehmen können, weil Österreich mit den Schweizern auch Mitveranstalter ist, so wird das ein Großevent sein, der touristisch naturgemäß zu einigem an Wachstum bei den Nächtigungen führen wird.

Der Wintertourismus ist kontinuierlich steigend, im Sommertourismus gibt es Um­schichtungen. Gerade wer aus Kärnten kommt, weiß davon ein Lied zu singen. Das hat auch etwas mit der Qualität zu tun und damit, dass gerade im Sommer Camping und andere Schienen naturgegeben stärker gefahren werden als im Winter. Aber vieles ge­hört der Vergangenheit an, und, wie gesagt, strukturell sind wir auf gutem Wege.

 


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