BundesratStenographisches Protokoll728. Sitzung / Seite 22

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Präsident Peter Mitterer: Danke.

Eine weitere Zusatzfrage wird von Herrn Bundesrat Reisenberger gewünscht. Ich darf ihn ersuchen, sie zu stellen.

 


Bundesrat Harald Reisenberger (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Minister! Über den guten Ruf unserer Soldatinnen und Soldaten in Auslandseinsätzen besteht für mich absolut kein Zweifel. Angesichts dessen, dass es in der Vergangenheit bei den Auslandseinsätzen vor allem bei der Bekleidung zu Problemen gekommen ist, frage ich Sie, ob die Ausstattung, sprich Bekleidung, Material, alles, was notwendig ist für unsere Soldatinnen und Soldaten, auch sichergestellt ist.

 


Präsident Peter Mitterer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter: Ich bin sehr froh darüber, dass auch dieses Thema im Mittelpunkt des Interesses steht, denn wir haben alle dafür Sorge zu tragen, dass unsere Soldaten, die ja für uns, für die Republik Österreich, Dienst tun, bestmöglich ausgerüstet sind.

Ich kann Ihnen ein für mich sehr erfreuliches Erlebnis schildern: Ich war in Afghanistan bei unseren Soldaten. Diese Soldaten waren unglaublich glücklich, und wissen Sie, warum? – Weil sie die neueste Bekleidung hatten! 2 000 Stück Hot Weather Clothing, sprich ganz moderne Wüstenanzüge, wurden beschafft. Man kann sich vorstellen, wie wichtig es bei diesen Temperaturen ist, dass die Bekleidung ausgezeichnet ist.

Sie waren mit „Pandur“-Panzern, aber auch mit dem neuen „Dingo“ dort, dem „Dingo 2“; noch keine andere Nation hat dieses moderne Gerät. Interessanterweise war sogar die deutsche Bundeswehr sehr, sehr überrascht, wie ausgezeichnet unsere Soldaten in Afghanistan ausgerüstet waren.

Darüber hinaus ist die Beschaffung des Kampfanzuges voll im Gange. Es werden jetzt alle Einheiten, die im Auslandseinsatz sind, in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo, diesen Kampfanzug bekommen, teilweise haben sie ihn schon. Ich habe das Kontin­gent nach Bosnien-Herzegowina verabschiedet, das diesen neuen Kampfanzug hat; Kosovo wird folgen.

In den nächsten Monaten werden 16 000 Stück ausgeliefert, und im Jahr 2007 werden wiederum 8 000 Stück beschafft, sodass wirklich jeder Soldat einen perfekten Kampfanzug hat. „Kampfanzug“ bedeutet in diesem Zusammenhang eine Ausrüstung bis hin zur Alpinbekleidung; also wirklich ausgezeichnet.

Wir werden auch bei den Beschaffungsvorhaben noch mehr tun, was die Allschutz­fahrzeuge betrifft, denn, meine Damen und Herren, das Wichtigste dabei ist derzeit, einen Schutz gegen Minenexplosionen zu haben. Da hat es ja Unfälle gegeben, leider hatte auch die Bundeswehr einen toten Soldaten zu verzeichnen. Deshalb haben wir der Minenschutz-Klasse ganz hohe Priorität gegeben – bei diesem „Dingo“ ist das eben ganz besonders der Fall.

Ich bin der Meinung, dass wir hier auf einem guten Weg sind, und bin froh darüber, dass wir das Geld, das wir für den Verkauf von Liegenschaften bekommen werden, nicht an das Finanzministerium weitergeben müssen, sondern behalten können. Ein Großteil davon wird für die Beschaffung verwendet werden.

Lassen Sie mich ein letztes Wort dazu sagen, weil Sie gesagt haben, dass wir alle stolz auf die Leistungen unserer Soldatinnen und Soldaten bei den Auslandseinsätzen sein können: Wenn wir eine Bilanz dieser 45 Jahre ziehen, so müssen wir leider auch feststellen, dass 46 Soldaten dabei gestorben sind – durch Unfälle, durch Minen­explosionen und dergleichen mehr. – Danke.

 


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