BundesratStenographisches Protokoll728. Sitzung / Seite 47

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11.03.47

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Auch wir werden der Änderung des Bundes-Sport­förderungsgesetzes natürlich zustimmen. Es ist ein Weg weg von der Gießkanne – glücklicherweise. Es gibt Unterstützung für neue Sportarten; das finde ich auch besonders gut. Mehr Förderung für den Breitensport ist mir auch wichtig.

Im Übrigen wollte ich noch zu meiner Vorrednerin sagen: Frau Kollegin, ich glaube, dass Breitensport nicht unbedingt davon abhängig ist, ob es irgendwo bundesweit einen Sieger gibt. Ich denke, gerade beim Radfahren und beim Laufen gibt es nicht immer Sieger, aber es sind trotzdem Breitensportarten, die auch so angenommen werden – und die auch gesund sind, im Gegensatz zu manchen anderen. (Bundesrat Reisenberger: Den Totschnig vergiss mir nicht!)

Was ich auch nicht zu erwähnen vergessen möchte, ist die Verbesserung im Controlling. Es war ja früher so, dass sich die Dachverbände, die die Förderungsmittel bekommen haben, dann mehr oder weniger auch gegenseitig oder miteinander kontrolliert haben. Dass das jetzt verbessert wurde, ist, finde ich, besonders hervor­zuheben. Das Einzige, was mich bei der ganzen Geschichte ein bisschen beunruhigt – das fällt aber jetzt nicht unbedingt in Ihr Ressort –, ist, dass offensichtlich die Glücksspiele zunehmen. Glücksspiele machen ja nicht unbedingt glücklich, sondern manche Leute werden damit auch ziemlich unglücklich. Dass sich jetzt immer mehr Leute im Glücksspiel versuchen oder sich an Glücksspielen beteiligen, mag vielleicht auch ein bisschen mit der sozialen Lage im Land zu tun haben. Das ist aber, wie gesagt, nicht ganz Ihr Bereich, Herr Staatssekretär.

Ansonsten sehe ich in diesem Gesetz nur Verbesserungen, und deshalb werden wir ihm auch zustimmen. (Beifall bei den Grünen und bei Bundesräten der SPÖ.)

11.05


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner: Herr Bundesrat Mayer.

 


11.05.44

Bundesrat Edgar Mayer (ÖVP, Vorarlberg): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Mit dem vorliegenden Bundes-Sportförderungsgesetz treten wir in ein neues Zeitalter der Sportförderung ein. Es ist ein Quantensprung und sichert den Organisationen in Österreich, die sich dankenswerterweise dem Sport verschrieben haben, auch eine finanziell gesicherte Zukunft. Ich freue mich wirklich, dass es diesbezüglich zu einem Schulterschluss aller Parteien im Parlament gekommen ist. Sogar Kollege Gruber kann mitgehen – das ist ja besonders erfreulich (Bundesrat Gruber: Ja! Ich kann auch mitlaufen!) –, und auch Kollegin Kerschbaum hat schon angekündigt, dass es zu diesem Gesetz einen Konsens aller Parteien geben wird. Im Sport gibt es natürlich nicht nur Sieger, aber alle, die Sport betreiben, sind Sieger. Auch Sie, Herr Kollege Gruber, und ich sind sportlich tätig und sind deshalb zu den Siegern zu zählen. (Bundesrat Gruber: Gegen uns selbst!) Gegen uns selbst.

Mit diesem Gesetz ist also die Basisfinanzierung unserer Dach- und Fachverbände gesichert und damit die Voraussetzung gegeben, dass die hervorragende Arbeit der vielen hauptberuflichen, aber vor allem der vielen Tausenden ehrenamtlichen Mitarbeiter im entsprechenden Umfang fortgesetzt werden kann. Immerhin – und das hat Kollegin Diesner-Wais schon erwähnt – sind mehr als 350 000 ehrenamtliche Funktionäre im Sport tätig, und über 2,4 Millionen Menschen in Österreich betreiben aktiv Sport. Deshalb soll es auch eine Aufgabe der Politik sein, mit großer Hoch­achtung und besonderer Dankbarkeit derartige Leistungen in Österreich entsprechend zu würdigen.

 


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