Bundesrat Stenographisches Protokoll 729. Sitzung / Seite 37

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Zum Dritten: Die im Übrigen vom Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreichs mit initiierten Lehrstellenakquisiteure, also Menschen, die aktiv an Unternehmungen herantreten und fragen, ob es nicht einen Lehrplatz gäbe, ob nicht Interesse bestünde, ob man etwas tun könne, um Ausbildner zu qualifizieren, dieses neue Instrumentarium also funktioniert gut.

Vom „Blum-Bonus“ habe ich schon gesprochen. Es ist vielleicht schon in Vergessen­heit geraten, dass wir für Lehrlinge die Lohnnebenkosten konkret gesenkt haben. Man kann ja prinzipiell die Frage stellen und in Diskussion bringen – ein bisschen ist der Hongkong-Jetlag noch da, leider Gottes –, dass, meine sehr verehrten Damen und Herren, junge Menschen, wenn sie Schulen besuchen, in Sachen Sozialversicherung einfach bei ihren Eltern mitversichert sind, dass aber junge Menschen, die eine Lehr­stelle haben, die in die duale Berufsausbildung gehen, zwar begünstigt sozialversichert sind, dass aber durchaus etwas bezahlt werden muss. Der Trend, Lohnnebenkosten für Lehrlinge zu senken, ist also ein richtiger. Die Lehrlingsausbildungsprämie, 1 000 € pro Lehrling pro Jahr, die Lehrlings-Freifahrt, die Fahrtenbeihilfe, die Möglichkeit, im Rahmen der Qualifizierungsoffensive den Hauptschulabschluss nachzuholen und da­mit überhaupt erst die Voraussetzung für die Absolvierung einer Lehre zu erreichen, die Ausweitung der Schnupperlehre, die Bereitschaft des öffentlichen Dienstes – Bund, Länder und Gemeinden – zusätzlich 1 800 junge Leute auszubilden – es gibt also ein breites Set von Instrumentarien. Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Bereich der allgemeinen nicht immer erfreulichen Arbeitsmarktentwicklung gut ein Gegengewicht entgegengesetzt haben.

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Bundesrat Franz Perhab (ÖVP, Steiermark): Herr Bundesminister! Wie lässt sich der Einsatz der Lehrstellenberater an, die seit mehr als einem Jahr in diesem Projekt tätig sind, das gemeinsam vom Bundesministerium, den Wirtschaftskammern und den Län­dern finanziert wird? Welche Erfahrungen gibt es mit diesem Projekt?

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Ich habe in mei­nen Unterlagen einige Zahlen gefunden, sehr geehrter Herr Bundesrat. (Bundesrätin Haselbach: Da sind wir aber jetzt wirklich überrascht! – Bundesrätin Bachner: Er kann sogar wieder lachen!)

Meine Damen und Herren! In diesem ersten Projektjahr wurden von den Lehrstellenbe­ratern oder -akquisiteuren gut 7 000 Betriebe kontaktiert. Es wurden 3 215 Lehrstellen zugesagt. Wir erhöhen die Zahl jetzt gemeinsam mit der Wirtschaftskammer auf 15 Ak­quisiteure. Ich bekenne hier sehr offen: Ich musste da von der Frau Generalsekretärin Hochhauser überredet werden, aber sie hat mich erfolgreich überredet, sie hat Recht behalten.

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Eine weitere Zusatzfrage wünscht Herr Bundesrat Mag. Klug. – Bitte.

 


Bundesrat Mag. Gerald Klug (SPÖ, Steiermark): Sehr geehrter Herr Bundesminister! In Anerkennung Ihrer großen Strapazen durch die letzten Reisetätigkeiten nur eine kurze Zusatzfrage: In den Jahren 2000 bis 2003 hat sich die Zahl der Lehrstellen im öffentlichen Dienst annähernd halbiert. Im Jahr 2004 hat der Bundeskanzler 800 zu­sätzliche Lehrstellen im öffentlichen Dienst versprochen. Daher meine kurze Frage: Wie viele dieser 800 zusätzlichen Lehrstellen im öffentlichen Dienst wurden in Ihrem Ressort geschaffen?

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Bitte, Herr Bundesminister.

 


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