Bundesrat Stenographisches Protokoll 729. Sitzung / Seite 67

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zu (ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen), und ich werde das auch vertre­ten. (Beifall bei der ÖVP.)

Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren von der Opposition, wieder eine Klar­stellung: Ich kann es nicht verhindern, dass der Verkehrsminister Teststrecken allein aus seiner Kompetenz heraus per Verordnung erlassen kann – ganz allein per Verord­nung erlassen kann! –, ich kann das mit keinem gesetzlichen Hebel hintanhalten. Wenn er es flächendeckend in Österreich einführen will, muss er die Straßenverkehrs­ordnung ändern, dann muss es in den Ministerrat, und da können Sie mit meiner Ab­lehnung rechnen. Das ist Politik! Sagen Sie die ganze Wahrheit der rechtlichen Aufstel­lung und der politischen Konsequenz! Das ist auch vorsorgende Politik, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

12.25


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Wünscht noch jemand das Wort? – Bitte, Herr Bundesrat Schennach.

 


12.26.01

Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich nehme nun aus der Debatte Folgendes zur Kennt­nis. Der Applaus der ÖVP-Fraktion ist ja sehr deutlich ausgefallen bei den Worten „Ich bin der Einzige in der Bundesregierung, der sich klar gegen 160 ausgesprochen hat“, das wurde von der gesamten Fraktion mit großem Applaus begrüßt. Ich nehme an, da­mit steht die ÖVP geschlossen hinter der massiven Kritik ihres Umweltministers an den Maßnahmen von Tempo 160, die der Herr Infrastrukturminister veranlasst hat. Ist das richtig, meine Damen und Herren von der ÖVP? (Nein-Rufe und weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Nur so kann Ihr Applaus gewertet werden. Bitte teilen Sie das Ihrem Par­teivorsitzenden und Bundeskanzler auch dementsprechend mit. (Beifall bei den Grü­nen und der SPÖ.)

Er kann stolz darauf sein, dass die Bundesratsfraktion hier wie eine Person – denn man soll es nicht einschränken –, wie ein Mann und eine Frau hinter ihrem Umweltmi­nister steht. Mit dieser starken Allianz (Zwischenbemerkung von Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll), Herr Minister Pröll, werden Sie hier noch Weiteres in der Bundesregierung mit Sicherheit erreichen. Da bin ich mir sicher.

Zweitens: Ich bedauere, dass das Wording – wie es heute heißt –, das Kollege Bierin­ger vor wenigen Wochen ausgegeben hat, geradezu bazillusartig um sich greift, dass nun auch Vizepräsident Weiss sich dieser Worte bedient und der Bazillus offensichtlich so schnell ist, dass er sofort auch den Herrn Umweltminister erreicht hat. (Heiterkeit bei den Grünen.) Es ist dies der Bazillus des Wortes „Blockadepolitik“. (Bundesrat Bierin­ger: Was ist denn das?) Ich würde mir eines wünschen, liebe Kollegen von der ÖVP (Vizepräsidentin Haselbach: Und Kolleginnen!), liebe Kollegen und Kolleginnen von der ÖVP. – Danke, Frau Präsidentin, ich bin erschüttert, dass mir das passiert ist! (Hei­terkeit.) Liebe Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP! Aber ich habe immerhin noch die Fähigkeit, eigene Fehler innerhalb eines einzigen Satzes einzusehen. (Zwischen­rufe bei der ÖVP.) Nur ob sie jene Angesprochenen haben, die hier das Wording Bieringers von einer „Blockadepolitik“ verwenden, das wage ich zu bezweifeln. Nämlich dass Sie, liebe Damen und Herren von der ÖVP, sehen, dass die Mehrheit hier im Hause mit den Materien, die sie beeinspruchen könnte, in einer Weise sorgfältig um­geht (Bundesrat Bieringer: Sie haben nicht zugehört! – Zwischenruf des Bundesrates Mag. Himmer  Bundesrat Bieringer: Sie haben nicht zugehört, was Vizepräsident Weiss gesagt hat! Sie müssen zuhören ...!) und nun Herr Vizepräsident Weiss offen­sichtlich auch noch die Sehnsucht zum Ausdruck bringt (Bundesrat Bieringer: Zuhö­ren!), dass wir das Weide- und Waldnutzungsrecht beeinspruchen sollten, das wundert


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